Auf der Rückreise aus Süditalien wollte ich mir die Sendeanlagen von Radio Vatikan in Santa Maria di Galeria einmal ansehen. Schon vor mehr als 40 Jahren hörte ich die von diesem Standort auf Mittel- und Kurzwelle ausgestrahlten Sendungen. Nun hatte ich erstmals die Gelegenheit, die Sendestation zu besuchen.
Leider habe ich es versäumt, über die deutschsprachige Abteilung von Radio Vatikan einen Besuchstermin zu vereinbaren, da die Idee, in Santa Maria di Galeria vorbeizufahren, zu spontan war. Allerdings wäre es auch schwierig gewesen, auf eine Entfernung von knapp 300 Kilometern zu sagen, wann das Etappenziel erreicht ist.
Antenne in Kreuzform
Es blieb die Möglichkeit, das Sendezentrum von außen zu betrachten. Das war gar nicht so einfach, denn Radio Vatikan versteckt seine Antennen hinter hohen Mauern. Trotzdem konnte man ein bisschen was erkennen, darunter die in Form eines Kreuzes aufgebaute Antenne, die sich ungefähr in der Mitte des Geländes befindet.
Beeindruckend fand ich vor allem die große Anzahl an Sendeantennen, die sich auch heute noch auf dem Gelände befinden. Radio Vatikan hat die Kurzwelle – anders als viele andere Sendeanstalten – offenbar noch nicht abgeschrieben, auch wenn die „Stimme des Papstes“ ihre Aktivitäten in diesem Frequenzbereich stark heruntergefahren hat.
Mittelwellenantenne abgerissen
Nicht mehr vorhanden sind die Mittelwellenantennen von Radio Vatikan, die früher für die Frequenz 1530 kHz genutzt wurden. Diese Anlage wurde 2014 abgerissen. Schon dreieinhalb Jahre zuvor wurden die Sendungen auf dieser Frequenz eingestellt, die auch in Deutschland in den Abend- und Nachtstunden gut zu empfangen war.
Heute nutzt Radio Vatikan die Sendestation Santa Maria die Galeria neben der Kurzwelle auch für DAB+. In Ergänzung zum Sender direkt in der Vatikanstadt wird im Gleichwellenbetrieb im Kanal 12D der Multiplex „DAB Vaticano“ ausgestrahlt. Die Strahlungsleistung beträgt 1 kW. Anders als für die Mittel- und Kurzwelle ist das Gelände vor den Toren von Rom für DAB+ allerdings wenige gut geeignet. Wirklich hochgelegen ist der Standort nämlich nicht.