Die Zeit des Rundfunks auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle geht allmählich zu Ende. In Deutschland wurden – bis auf wenige Ausnahmen – längst alle AM-Sender abgeschaltet. Nach und nach verabschieden sich auch die Programmveranstalter in vielen europäischen Nachbarländern von der Lang-, Mittel- und Kurzwelle.
In der Nacht zum 11. September schaltet die öffentlich-rechtliche italienische Rundfunkgesellschaft RAI die noch verbliebenen Mittelwellensender ab. Ausgedünnt wurde das AM-Sendernetz der RAI bereits vor einigen Jahren.
Abgeschaltet werden nun folgende Sendeanlagen:
- 657 kHz – Pisa (Coltano)
- 900 kHz – Mailand (Siziano)
- 936 kHz – Venedig (Campalto)
- 999 kHz – Turin (Volpiano)
- 1062 kHz – Ancona (Montagnolo)
- 1062 kHz – Cagliari (Decimoputzu)
- 1062 kHz – Catania (Coda di Volpe)
- 1107 kHz – Rom (Monte Ciocci)
- 1116 kHz – Palermo (Monte Pellegrino)
- 1431 kHz – Foggia
- 1449 kHz – Belluno
- 1575 kHz – Genua (Portofino)
RAI setzt verstärkt auf DAB+
Die RAI baut seit einigen Jahren ist DAB+-Angebot aus. Hier gibt es neben den auf UKW und bisher über Mittelwelle verbreiteten Programmen auch zusätzliche Angebote. Zudem bietet das terrestrische Digitalradio in den versorgten Gebieten einen besseren Empfang als die analoge Verbreitung auf der in Italien vielerorts auch heute noch überfüllten UKW-Skala.
Die Lang-, Mittel- und Kurzwelle bietet zwar – vor allem abends und nachts – auch Empfangsmöglichkeiten im benachbarten Ausland. Aufgrund der geringen Übertragungsqualität werden die Aussendungen in diesen Wellenbereichen aber von immer weniger Hörern genutzt.
Wer die RAI im Ausland empfangen möchte, muss nun auf Satellit und Streaming umsteigen. Das mag auf Hörerseite mit höherem Aufwand (etwa den Verbrauch von Datenvolumen beim Streaming) verbunden sein. Dafür bekommen die Nutzer eine zeitgemäße Übertragungsqualität.