Heute geht in Berlin die diesjährige IFA zu Ende. Ich war am Freitag und Samstag vor Ort, um für teltarif.de von der Messe zu berichten. Interessant fand ich unter anderem, dass nun auch Nokia Smart-TV-Geräte mit FireTV auf den Markt bringt. Bislang gab es solche Fernseher bereits von Herstellern wie Grundig und Xiaomi.
ARD zeigt TV, Radio und weitere Dienste
Die ARD wirbt auf der IFA unter anderem für die neue Tonspur „klare Sprache“, die der öffentlich-rechtliche Senderverbund – wie auch das ZDF – in immer mehr Programmen anbietet. Die ARD hat aber auch noch eine Bühne aufgebaut, wo Stars und Sternchen aus den Programmen interviewt werden. Die Zeiten großer Shows im Sommergarten des Berliner Messegeländes sind ja leider schon lange vorbei.
An einem viel zu klein ausgefallenen Stand erklärt die ARD die Vorzüge des terrestrischen Digitalradios DAB+. Hier hätte man sich – wie noch auf der IFA 2019 – Empfänger gewünscht, mit denen die Messebesucher sich direkt vor Ort einen Eindruck vom Programmangebot hätten verschaffen können.
RBB: Programmverantwortliche stellen sich den Fragen
Traditionell präsentiert der Rundfunk Berlin-Brandenburg seine Programme in einem eigenen Teilbereich der ARD-Halle. Hier stellten sich auch Programmverantwortliche den Fragen der Hörer und Zuschauer. Als ich vor Ort war, war beispielsweise gerade Thomas Vogel, der Redaktionsleiter von Antenne Brandenburg, an der Reihe.
Vermisst habe ich aber die anderen Landesrundfunkanstalten. Wer aus Hessen, Bayern oder Thüringen zur IFA angereist war, fühlte sich ein bisschen alleine gelassen. Das haben die ARD-Anstalten früher besser gemacht. Immerhin ist das Deutschlandradio noch vertreten, während die Zeiten der Deutschen Welle auf der IFA ja schon lange vorbei sind.
ntv und BILD Live auf der IFA
ntv ist auf der Messe eigentlich immer vertreten. Allerdings war der Stand dieses Mal etwas lieblos gestaltet. Früher konnten die Besucher mobile Dienste vor Ort ausprobieren. Dieses Mal war der Stand eine weitgehend leere Fläche. Auf einem Monitor lief das laufende Programm. Ob der Sender auch Inhalte vor Ort produziert, weiß ich nicht.
BILD Live war erstmals auf der IFA vertreten. Kein Wunder, denn den Sender gab es noch gar nicht, als die Messe zuletzt stattfand. Schade finde ich, dass nicht nur das ZDF, sondern auch die zahlreichen Berliner Privatradios der Messe mittlerweile fernbleiben. Dabei ist doch Funk und Fernsehen das ureigenste Kernthema der IFA.
DAB+: EWF-Live-Demo auf der IFA
Flachbildschirme, 8K und weiße Ware interessieren mich nicht. Aber auch für Radiobegeisterte ist die IFA eine Reise wert. Am Stand von Telestar kann man die DAB+-Radios DIRA M1A und M1A mobil (letzteres mit eingebautem Akku) bewundern, die das Warnsystem EWF unterstützen. Die Empfänger sollen noch im Herbst ausgeliefert werden. Einzig der EWF-Dienst fehlt – abseits regionaler Tests – noch und es dürfte eine Weile dauern, bis für EWF geeignete Radios in einer nennenswerten Anzahl von Haushalten stehen.
Spannend fand ich dann noch den Sangean WFR-39C. Das ist ein ultraportables Gerät, das neben DAB+, UKW und Internetradio beispielsweise auch Spotify Connect beherrscht. Leider hat sich der Hersteller für MediaU anstelle von Frontier Nuvola als Chiphersteller entschieden. Dennoch ist das ein spannendes Radio für unterwegs, das im Herbst für knapp 150 Euro auf den Markt kommen soll.
Video: Warnsystem (EWF) über DAB+ auf der IFA 2022
Fazit: Man findet immer noch Spannendes auf der IFA
Die große Zeit der IFA – wie auch anderer Messen – ist wohl vorbei. Doch auch in diesem Jahr habe ich einige spannende Produkte entdeckt. Schön fand ich unter anderem bei Telestar und Sangean, aber auch bei anderen Herstellern wie Kenwood, dass man die Radios vor Ort ausprobieren konnte.
Aiwa hat seine Radios leider hinter einer Glasscheibe versteckt. Der Stand von Hama war generell nur für Fachhändler zugänglich. Das sollte bei einer Publikumsmesse besser laufen. Ich freue mich schon heute auf die IFA 2023 und würde mich freuen, wenn dann auch wieder Hersteller wie Sonos, Pure oder Philips auf der Messe vertreten wären.