Wer darauf gehofft hat, dass die regionalen und lokalen DAB+-Multiplexe in Sachsen noch in diesem Jahr starten, wird enttäuscht. Divicon Media outete sich vor wenigen Tagen nicht nur als Plattformbetreiber für diese Sendernetze. Das Unternehmen teilte auch mit, dass die Aufnahme des Sendebetriebs im Frühjahr 2023 erfolgen soll.
Bereits seit 2018 betreibt Divicon Media die lokalen Multiplexe in Freiberg und Leipzig. Hinzu kommen nun die lokalen Ensembles in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden und in Chemnitz, Europas Kulturhauptstadt 2025, sowie die regionalen Sendernetze für das Umland der drei großen Städte Leipzig, Dresden und Chemnitz.
„Wir haben uns parallel zu den formalen Zustimmungsverfahren etwa durch die Sächsische Staatskanzlei und die Bundesnetzagentur bereits mit voller Kraft vorbereitet – sowohl in Bezug auf personelle Ressourcen als auch entsprechend notwendige Infrastruktur und Hardware – und arbeiten nun mit Hochdruck an der Umsetzung des Plattformbetriebs. Daher rechnen wir mit einem zeitnahen Start im Frühjahr 2023“, so Franz Coriand, Geschäftsführer der Divicon Media.
Wer betreibt den Landes-Mux?
Neben den regionalen und lokalen Bedeckungen wird es in Sachsen auch einen landesweiten DAB+-Multiplex für private Programmveranstalter geben. Bislang ist nicht bekannt, wer das Sendernetz betreiben wird und wann der Sendestart angedacht ist. Unklar ist – auch bei den von Divicon Media betriebenen Multiplexen – außerdem, wie gut die Sendernetze zum Start ausgebaut sein werden.
Als einziges privates Hörfunkprogramm in Sachsen sendet R.SA bereits landesweit über DAB+. Derzeit ist die Leipziger Classic Hits Welle Untermieter beim Mitteldeutschen Rundfunk. Nach Inbetriebnahme der neuen Sendernetze für private Veranstalter wechselt R.SA in die regionalen Multiplexe, die insgesamt ebenfalls nahezu landesweit zu empfangen sein werden.
Ich hätte mir einen Start der neuen Privatradio-Sendernetze in Sachsen noch für das vierte Quartal 2022 erhofft. Andererseits musste nach den Programmanbietern zuerst der Plattformbetreiber feststehen, der sich in der Folge um den Aufbau der Sendeanlagen kümmern kann. Das braucht natürlich Zeit, zumal man DAB+-Sender auch nicht einfach so „von der Stange“ kaufen kann.