Sky Radio in Deutschland nicht über TuneIn zu empfangen (Quelle: tunein.com)
Sky Radio in Deutschland nicht über TuneIn zu empfangen (Quelle: tunein.com)

Nach Laut.fm-Aufschaltung: TuneIn neu getestet

Wie berichtet, arbeiten Laut.fm und TuneIn jetzt zusammen. Dank der Kooperation sind die mehr als 10.000 auf der Laut.fm-Plattform gestalteten Internetradio-Programme jetzt auch bei TuneIn zu hören. Ich habe das zum Anlass genommen, mir die TuneIn-Apps nach einigen Jahren Pause wieder einmal anzusehen.

Was mir gut gefällt: TuneIn läuft über Apple CarPlay wesentlich stabiler als die Receiver Radio App. Ebenfalls vorteilhaft ist, dass über Apple CarPlay nun auch benutzerdefinierte Streams genutzt werden können. Das sind Streams, die man selbst hinzufügt, da sie in der TuneIn-Datenbank nicht gelistet sind.

Hier wären wir dann auch schon beim größten Problem von TuneIn: Die Sender-Datenbank ist in einem verheerend schlechten Zustand. Es gibt Karteileichen von Radiostationen, die es zum Teil schon seit Jahren nicht mehr gibt. Auf der anderen Seite fehlen Programme, die schon seit geraumer Zeit nicht nur via Internet, sondern auch terrestrisch auf Sendung sind.

Hausgemachtes Geoblocking

Was mich an TuneIn ganz besonders stört, ist das „hausgemachte“ Geoblocking. Sprich: Der Empfang mancher Programme wird über TuneIn blockiert, obwohl der jeweilige Stream gar nicht geogeblockt ist. Bei amerikanischen Programmen hat man sich an solche Effekte fast schon gewöhnt. Aber wenn selbst Sky Radio aus den Niederlanden bei TuneIn für deutsche Hörer blockiert wird, dann läuft da etwas völlig falsch.

Völlig unbrauchbar ist TuneIn mittlerweile über Sonos. Inzwischen gibt es vor jeder Stream-Wiedergabe Vorschaltwerbung. Da macht Zapping zwischen verschiedenen Programmen definitiv keinen Spaß. Noch schlimmer ist es, wenn der gewünschte Sender ebenfalls Vorschaltwerbung ausspielt. Da hört man dann Werbung von TuneIn, Werbung vom eingeschalteten Programm, und wenn es dumm kommt, läuft on air auch gerade Reklame, sodass es mit den nächsten Spots weitergeht.

TuneIn weiterhin kaum sinnvoll nutzbar

Ich werde TuneIn künftig wieder über Apple CarPlay nutzen. Darüber hinaus mache ich um die Apps weiterhin einen großen Bogen. Zu groß sind die Kompromisse, die man dank schlecht gepflegter Datenbank, hausgemachtem Geoblocking und eigener Vorschaltwerbung machen müsste.

Traurig ist, dass TuneIn bei Amazon Alexa, Siri von Apple, beim Google Assistant, bei vielen Smart-TVs oder Car-HiFi-Systemen weiterhin so etwas wie die „Norm“ unter den Webradio-Plattformen ist. Dabei gäbe es mit Airable eine Alternative mit vorbildlich gepflegter Datenbank.

Nichtsdestotrotz freue ich mich, dass die Zusammenarbeit zwischen TuneIn und Laut.fm zustandekam. Für die hier im Haus produzierten Hörfunkprogramme Telstar Rock und Classic Hits Radio ist die Verfügbarkeit bei TuneIn definitiv ein Gewinn. Das zeigt sich auch anhand der Entwicklung der Hörerzahlen in den vergangenen Wochen.