Vor einem halben Jahr habe ich hier im Blog darüber berichtet, dass Matthias „Matuschke“ Matuschik beim Bayerischen Rundfunk in Ungnade fiel, nachdem er sich in seiner Show auf Bayern 3 kritisch über die koreanische Band BTS geäußert hatte. Das Statement löste einen Shitstorm aus, Matuschiks Show wurde abgesetzt.
Matuschke blieb zwar Angestellter des Bayerischen Rundfunks – allerdings vorerst nur noch „off air“. Dafür wurde er Musikchef bei Radio C Luxembourg. Das via Internet verbreitete Programm ging Anfang 2022 offiziell auf Sendung. Seitdem funkt Matthias Matuschik zu seiner früheren Bayern-3-Sendezeit von 19 bis 22 Uhr auf Radio C.
Jetzt ist Matuschke auch wieder auf Bayern 3 zu hören. Seit der Nacht zum vergangenen Montag moderiert er regelmäßig das Nachtprogramm ab Mitternacht – wenn auch nicht täglich. Eine Ankündigung gab es im Vorfeld nicht, und auch auf der Team-Seite der Bayern-3-Homepage ist der Kultmoderator noch nicht wieder zu finden.
Format statt Personality
Die ersten Bayern-3-Sendungen von Matuschke nach dem Comeback hörten sich eher „brav“ an. Eigene Akzente konnte (durfte?) der Moderator nicht setzen. Stattdessen wurde die Standard-Musikrotation gesendet. Dazu kamen Musik-Moderation und Service.
Mit der früheren Personality-Show von Matthias Matuschik hat das wenig zu tun. Dennoch ist es erfreulich, dass der Bayerische Rundfunk den Moderator wieder auf die Antenne lässt. Bleibt zu hoffen, dass es sich bei den aktuellen Sendungen nicht nur um eine Urlaubsvertretung oder ähnliches handelt.
Das Radio braucht Persönlichkeiten wie Matuschke, die eigene Ideen in ihre Shows einbringen und die vielleicht auch unbequeme Statements on air abgeben. Man muss doch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, und schon gar nicht muss man jede Meinung teilen. Aber glattgebügelter Einheitsbrei ist meiner Ansicht nach der Anfang vom Ende des Mediums Radio.