Der Hessische Rundfunk baut sein DAB+-Sendernetz im Kanal 7B sukzessive aus. Im Herbst vergangenen Jahres wurden mit dem 2,5-kW-Sender Holzminden (Höxter) Versorgungslücken in Nordhessen geschlossen. Ende April ging der Sender auf der Hohen Wurzel bei Wiesbaden mit 5 kW auf Sendung. Nach Testsendungen im Juni hat zum 1. Juli die neue Antenne am Standort Biedenkopf (Sackpfeife) den Betrieb aufgenommen.
Der Sender Biedenkopf strahlt den DAB+-Multiplex des Hessischen Rundfunks zwar schon seit rund fünf Jahren aus. Bisher wurde aber mit einem Antennen-Provisorum gearbeitet. Die neue, jetzt in Betrieb genommene Antenne hängt auf 200 Metern Höhe. Die Antennenschwerpunkthöhe liegt somit rund 70 Meter höher als bisher. Der hr verspricht sich Empfangsverbesserungen im Landkreis Waldeck-Frankenberg von Korbach mit dem Edersee im Norden, in der Region Marburg und im Landkreis Marburg-Biedenkopf, bis hinein in den Lahn-Dill-Kreis in Mittelhessen.
Auch im benachbarten Nordrhein-Westfalen sind die Programme des Hessischen Rundfunks nun besser als bisher zu empfangen. DXer konnten den hr-Multiplex schon bis im Raum Münster hören. Normalhörer sollten die hr-Programme nun zumindest rund um Siegen und im Wittgensteiner Land in guter Qualität über DAB+ hören können.
Empfangslücke auf der Sauerlandlinie bleibt
Ein Blick auf die vom Hessischen Rundfunk veröffentlichte Netzabdeckungskarte zeigt: Wunder darf man von der neuen Sendeantenne auf der Sackpfeife bei Biedenkopf nicht erwarten. So gibt es nach wie vor weiße Flecken beispielsweise rund um die Landesgrenze Hessen/NRW im Bereich der Autobahn 45 (Sauerlandlinie).
Sind die UKW-Sender des hr von der Sackpfeife bis in den Dortmunder Raum im Autoradio zu empfangen, so ist der Overspill über das terrestrische Digitalradio ins Nachbar-Bundesland deutlich kleiner. Für die Sauerlandlinie fehlt der Standort Angelburg bei Dillenburg, der für DAB+ bislang überhaupt nicht genutzt wird. Allerdings gibt es noch keine Informationen dazu, ob der Hessische Rundfunk sein digitales Sendernetz in dieser Region nochmals erweitern wird.
Wie berichtet, nutzt der Westdeutsche Rundfunk den Sender Biedenkopf mit. Unklar ist, ob und ggf. ab wann auch der erste bundesweite DAB+-Multiplex im Kanal 5C und der Privatradio-Mux für Nordhessen im Kanal 6A auf die neue Sendeantenne wechseln. Möglicherweise ist das sogar bereits der Fall. „Gefühlt“ hat sich bei mir in Biebergemünd-Bieber der Empfang im Kanal 6A verbessert, Das kann freilich auch an den Ausbreitungsbedingungen liegen.