In Baden-Württemberg gibt es schon seit geraumer Zeit Pläne für zusätzliche Programmangebote über DAB+. Open Source Technik und Small Scale Multiplexe sollen dafür sorgen, dass die Verbreitungskosten auch für kleinere Programmveranstalter erschwinglich bleiben.
Zum 1. Juli ist der bis zum Jahresende befristete Betriebsversuch der Initiative Regionalradio BW über zunächst eine von drei geplanten Sendeanlagen gestartet. Versorgt werden soll die Region zwischen Heilbronn und Stuttgart. Allerdings dürfen keine regulären Rundfunksendungen, sondern nur Testsignale verbreitet werden.
Der Test-Multiplex läuft im Kanal 12B. Bereits in Betrieb ist laut ukwtv.de der Sender Abstatt-Happenbach mit einer Strahlungsleistung von 760 Watt. Geplant sind noch die Senderstandorte Löwenstein (Stocksberg) mit 280 Watt und Güglingen mit 630 Watt. Grundsätzlich zeigt Regionalradio BW auch Interesse an der Versorgung weiterer Regionen.
Zukunft fraglich
Unklar ist, wie es nach dem Testbetrieb weitergeht. Während Regionalradio BW von großem Interesse Seitens potenzieller Programmveranstalter spricht, stehen die für die Zulassung zuständigen Behörden weiteren DAB+-Angeboten offenbar eher kritisch gegenüber.
Es bedurfte jahrelanger, intensiver Bemühungen, um den jetzt gestarteten Testbetrieb realisieren zu können. Wünschenswert wäre ein dauerhafter Sendebetrieb mit regulären Hörfunkprogrammen. Programmanbieter würden von günstigen Verbreitungskosten dank Small Scale Technik profitieren. Hörer hätten eine größere Programmauswahl zur Verfügung.
In Baden-Württemberg gibt es derzeit vier DAB+-Bedeckungen. Nahezu landesweit sind der erste bundesweite Multiplex und das Ensemble des Südwestrundfunks zu empfangen. Dazu kommen der zweite „Bundesmux“ und ein Privatradio-Sendernetz.