Ende Oktober 2021 ist der landesweite private DAB+-Multiplex für Nordrhein-Westfalen auf Sendung gegangen. Im März konnte ich erste Empfangserfahrungen mit dem „Mein NRW DAB+“ genannten Multiplex sammeln. Jetzt stehen für viele Hörer Empfangsverbesserungen vor der Tür.
Nachdem der von „Mein NRW DAB+“ genutzte Kanal 9D in den Niederlanden mittlerweile nicht mehr belegt wird, kann die Strahlungsleistung an einer Reihe von Senderstandorten zum 1. September erhöht werden. Dadurch wird sich der Empfang innerhalb von Gebäuden und am Rand der Versorgungsgebiete der jeweiligen Sender verbessern.
Diese Leistungserhöhungen sind vorgesehen
Geplant sind folgende Erhöhungen der Strahlungsleistungen:
- Aachen (Karlshöhe) von 3,2 kW auf 5 kW
- Dortmund (Florianturm) von 6,3 kW auf 10 kW
- Düsseldorf (Rheinturm) von 5 kW auf 10 kW
- Ebbegebirge (Herscheid) von 5 kW auf 10 kW
- Köln (Colonius) von 6,3 kW auf 10 kW
- Münster (Fernmeldeturm) von 5,6 kW auf 10 kW
- Schöppingen von 5 kW auf 10 kW
- Wesel (Büderich) von 2,5 kW auf 10 kW
Der Sender Bonn (Venusberg), der in Kürze seinen Betrieb aufnehmen soll, kann mit 10 kW betrieben werden. Ursprünglich waren 5 kW vorgesehen.
Weitere Senderstandorte, die im Laufe des Jahres ihren Betrieb aufnehmen sollen, sind Wuppertal (Küllenhahn) mit 10 kW und Köterberg (Lügde-Rischenau). Hier ist die Strahlungsleistung noch nicht bekannt.
Warum fehlt der Sender Langenberg?
Einer der wichtigsten Grundnetzsender in Nordrhein-Westfalen ist Langenberg (Hordtberg). Nach meinem Verständnis konnte dieser Standort bislang für den privaten DAB+-Multiplex nicht realisiert werden, da der von „Mein NRW DAB“ eingesetzte Kanal 9D auch in den Niederlanden genutzt wird. Nachdem das nun nicht mehr der Fall ist, erschließt sich mir der Verzicht auf diesen wichtigen Standort nicht.
Das erinnert ein bisschen an die landesweiten privaten UKW-Sendernetze in Rheinland-Pfalz. Sowohl RPR1 als auch bigFM, müssen auf den Senderstandort Donnersberg verzichten. Die einst für RPR geplante Frequenz 105,6 MHz ging schlussendlich an den Südwestrundfunk. Eine fünfte oder gar sechste Frequenz konnte am Donnersberg nicht koordiniert werden.