Seit 2018 besitze ich mit dem Sangean HDR-14 einen Empfänger für HD-Radio. Das terrestrische Digitalradio in Nordamerika funkt auf digitalen Unterträgern analoger UKW- und Mittelwellensender. Auch Mid-Utah Radio nutzt diese Technik, wie ich bei meinem Besuch in Panguitch festgestellt habe.
HD-Radio von Mid-Utah Radio gibt es über den Sender KMXD-FM, der für den Standort Monroe lizenziert ist und analog mit 33 kW arbeitet. Analog übernimmt KMXD-FM das Programm von KSVC-AM, das aus Richfield auf Mittelwelle 980 kHz sendet – tagsüber mit 10 kW und nachts mit 1 kW.
Auf dem ersten HD-Radiokanal gibt es wie üblich eine Parallelabstrahlung des analogen Programms. Auf HD2 ist Classy FM zu hören, und auf HD3 funkt 95.7 The Boss. Leider ist HD-Radio in den USA nicht sehr weit verbreitet, obwohl es – je nach Region – ein durchaus attraktives Programmangebot gibt.
Empfänger sind Mangelware
HD-Radio krankt an einem Problem, das unser DAB+-Standard in Europa mittlerweile überwunden hat: Es gibt viel zu wenig verschiedene Empfangsgeräte. Zudem wird für HD-Radio und die damit verbundene Programmvielfalt kaum geworben. Kein Wunder also, dass sich der Standard nicht durchsetzt.
Mit einem Aus für HD-Radio ist dennoch nicht zu rechnen. Oft nutzen Veranstalter die Möglichkeit, ein oder mehrere neue Programme einzuführen, die – offiziell – primär via HD-Radio über einen ohnehin schon lizenzierten FM-Sender verbreitet werden.
Für solche Zusatzprogramme kann der Anbieter dann analoge Stützfrequenzen mit einer maximalen Strahlungsleistung von 250 Watt beantragen. Diese sogenannten Translator sind mittlerweile weit verbreitet, weil sie für einen Programmanbieter oft die einzige Möglichkeit sind, ein zusätzliches Format analog auf UKW anzubieten.
HD-Radio von Mid-Utah Radio im Video
In einem weiteren Blogbeitrag habe ich schon vor einigen Jahren die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von HD-Radio und DAB+ herausgearbeitet.