Seit Jahren bin ich zufriedener Vodafone-Kunde – allerdings nicht für die Nutzung innerhalb Deutschlands, sondern für den Einsatz im Ausland. Früher als die Deutsche Telekom bot Vodafone Optionen wie die EasyTravel Flat an, mit denen man „Roam like at home“ unter anderem in den USA zur Verfügung hat.
Auf meiner aktuellen USA-Reise hat mich Vodafone unangenehm überrascht. Ich nutze den Vertrag mit je einer eSIM im Apple iPhone 13 Pro Max und im Samsung Galaxy S20 Ultra. In beiden Fällen verweigern die Smartphones das Einbuchen ins Netz von AT&T. Das war noch bei meiner letzten USA-Reise vor zweieinhalb Jahren der bevorzugte Roamingpartner von Vodafone.
Nun roamt Vodafone im amerikanischen T-Mobile-Netz, dessen Abdeckung deutlich schlechter als die Netzverfügbarkeit von AT&T ist. Dazu kommt, dass Vodafone oft nur im UMTS-Netz von T-Mobile US roamt, obwohl auch LTE zur Verfügung stünde, wie meine im Samsung Galaxy S20 Ultra genutzte T-Mobile-Prepaidkarte zeigt.
Stille statt Streaming
Selbst auf den Interstate Freeways ist das T-Mobile-Netz nicht so gut ausgebaut, dass man aussetzerfrei Webradio-Streaming nutzen könnte. In Städten ist UMTS anstelle von LTE oft der Flaschenhals für eine ernsthafte mobile Internet-Nutzung. An sich kann ich die EasyTravel Flat dieses Mal nur stationär nutzen, wenn ich mich zufällig gerade an einem Ort mit guter T-Mobile-Abdeckung aufhalte.
Hintergrund ist wohl, dass AT&T sein UMTS-Netz abgeschaltet hat und man ohne VoLTE-Roaming nicht telefonieren könnte, wenn AT&T genutzt wird. Da Vodafone als einziger deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber (peinlich!) noch kein VoLTE-Roaming unterstützt, ist das Einbuchen ins AT&T-Netz derzeit nicht möglich.
Auch in der Vodafone-Community berichten Kunden über dieses Problem. Allerdings wird die Schuld hier fälschlicherweise bei AT&T gesucht. Dass der amerikanische Netzbetreiber schuldlos ist, zeigt das Roaming mit meinem Telekom-Vertrag: Das funktioniert neben T-Mobile US problemlos auch im AT&T-Netz. Lediglich 5G-Zugang bekommen Telekom-Kunden nur im T-Mobile-Netz. Bei AT&T steht aber immerhin LTE zur Verfügung, und auch VoLTE funktioniert problemlos.
Streaming mit Telekom-SIM
Glücklicherweise bietet die Deutsche Telekom mit Travel Mobil mittlerweile eine Roaming-Option an, die auch in den Vereinigten Staaten brauchbare Konditionen bietet. Für 49,95 Euro pro Monat (mit einem Monat Laufzeit) bekommt man fast „Roam like at home“.
Ich habe mit meinem Tarif MagentaMobil EINS 110 GB Datenvolumen zur Verfügung. Dazu kommen täglich je 500 Gesprächsminuten und SMS. Somit habe ich mich mit der Telekom-SIM im iPhone 13 Pro Max fest ins AT&T-Netz eingebucht und streame mit dieser Karte.
Ich frage mich allerdings, wofür ich meinen Vodafone-Vertrag bezahle. Zuhause habe ich nur GSM und EDGE zur Verfügung. Jetzt ist der Anschluss auch in den USA, einer meiner bevorzugten Urlaubsdestinationen, kaum noch zu gebrauchen. Da könnte man ernsthaft darüber nachdenken, den Vertrag in eine CallYa zu wandeln.