Unter dem Namen Ahoy Radio ist am 25. Mai um 19.10 Uhr ein neues Internetradio aus Hamburg gestartet. Der Sender schreibt über sich selbst: „Ahoy erzeugt eine eigene Strömung und nimmt Euch mit auf unsere Welle: Mit Musik jenseits von Charts und Mainstream-Gedudel, mit inhaltsvollen Worten und mit ganz viel Hamburg-Kultur zeigen wir, dass Radio auch anders geht.“
Die Musikredakteure von Ahoy Radio haben nach Sender-Angaben schon so manchen Song frühzeitig entdeckt, bevor er zu einem Radiohit wurde. Das neue Programm will Titel von Künstlern spielen, die ansonsten nur selten im Radio zu hören sind, weil sie keiner großen Plattenfirma angehören.
Ahoy Radio strebt an, mit seinem Musik-Mix Leute zu erreichen, die das Radio als musikalische Inspirationsquelle für sich wiederentdeckt haben. „Unsere Musikauswahl ist einzigartig und extravagant, wir versuchen dabei aber trotzdem durchhörbar zu bleiben„, so die Eigenbeschreibung des Senders.
Programmschema fehlt
Das Programm macht einen professionellen Eindruck. Für den Sendebetrieb wurde eine GmbH gegründet. Ahoy Radio ist demnach wohl keines der zahlreichen kleinen, kurzlebigen Internetradio-Projekte. Die Macher meinen es Ernst mit dem neuen Webradio für den Norden.
Die Musikauswahl erinnert an das frühere 917xfm in Hamburg oder auch an Noxx in Nordrhein-Westfalen. Es fehlt derzeit aber eine Übersicht auf Homepage und Facebook-Seite, die darüber Aufschluss geben könnte, welche Inhalte zu welchen Zeiten zu erwarten sind.
Ahoy statt Ahoj
Interessant ist der Name „Ahoy“, der zu einem Radio aus Norddeutschland passt. Vor eineinhalb Jahren wollte das zuerst als Antenne Holstein geplante Kieler Lokalradio kurzzeitig den Namen Radio Ahoj verwenden, bevor der Sender sich in Radio livelive umbenannt hatte.
Für einige Monate strahlte Radio livelive auch Testsendungen unter dem Namen Radio Moin aus. Auch diese Bezeichnung findet sich bei Ahoy Radio wieder. Die Facebook-Seite ist unter der Endung „moinahoy“ zu finden. Inhaltlich haben Ahoy Radio und der Kieler Sender, der für wenige Monate auf DAB+ und im Internet gesendet hatte, keine Gemeinsamkeiten.
Terrestrische Verbreitung fehlt
Ahoy Radio fehlt derzeit die Möglichkeit, neben dem Internet auch terrestrisch zu senden. An UKW-Frequenzen ist vermutlich auf absehbare Zeit nicht zu denken. Die beiden privaten DAB+-Multiplexe in Hamburg sind ebenfalls ausgebucht.