Sender Gemünden-Hofstetten (Foto: SmartPhoneFan.de)
Sender Gemünden-Hofstetten (Foto: SmartPhoneFan.de)

Vorbildlich: So gut baut der Bayerische Rundfunk das DAB+-Sendernetz aus

Der Bayerische Rundfunk gehörte zu den Pionieren beim terrestrischen Digitalradio. Kein Wunder, denn der seinerzeitige Technische Direktor der bayerischen Landesrundfunkanstalt, Frank Müller-Römer, war maßgeblich an der Entwicklung von DAB beteiligt. Jetzt gehört der BR zu den Landesrundfunkanstalten, die den Grundversorgungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Ernst nehmen.

Der BR verdichtet sein DAB+-Sendernetz sukzessive. Er sorgt dafür, dass immer mehr Hörer im Freistaat die Möglichkeit bekommen, die Programme aus dem Münchner Funkhaus und den Regionalstudios in ganz Bayern nicht nur mobil, sondern auch stationär – innerhalb von Gebäuden – in guter Qualität zu empfangen.

Wenn man es mit dem DAB+-Netzausbau Ernst meint, werden wesentlich mehr Sendeanlagen als für den analogen UKW-Rundfunk benötigt. Grund sind die physikalischen Ausbreitungsbedingungen im Band III, die sich signifikant von denen im Band II unterscheiden. Das Sendernetz muss wesentlich dichter als auf UKW sein.

Weiterer Senderstandort im Main-Spessart-Kreis

Auf UKW wird der Main-Spessart-Kreis vor allem über die Grundnetzsender Pfaffenberg bei Aschaffenburg, Würzburg (Frankenwarte) und Kreuzberg/Rhön mit den BR-Programmen versorgt. Dazu kommt ein Füllsender in Burgsinn. Diese Standorte werden auch für DAB+ genutzt.

Dazu kommt für das terrestrische Digitalradio der Sender Gemünden (Hofstetten), der Versorgungslücken zwischen Karlstadt und Lohr schließt. Aus topografischen Gründen erreicht der Gemündener Sender aber die Stadt Lohr nur zum Teil. Fährt man weiter nach Norden oder Süden, so sind die Signale aus Gemünden abgeschattet. Für den Raum Marktheidenfeld sendet noch der BR noch von einem gemeinsam mit dem Südwestrundfunk genutzten Standort in Wertheim.

Nun hat der Bayerische Rundfunk angekündigt, noch in diesem Jahr einen weiteren Sender im Main-Spessart-Kreis in Betrieb zu nehmen. Geplant ist der Standort Neustadt am Main. Im Kanal 10A (Multiplex Unterfranken) und 11D (landesweiter Multiplex) soll mit jeweils 10 kW gesendet werden. Damit werden die Versorgungslücken zwischen Lohr und Marktheidenfeld geschlossen.

Weiterer Sender in Frammersbach in Planung

Nördlich von Lohr dürfte auch der Sender Neustadt nicht oder nur schwach zu empfangen sein. Auch hier sind Berge „im Weg“. Damit müssen Hörer im Raum Frammersbach vorerst weiterhin mit einem vergleichsweise schwachen DAB+-Signal leben. In der Innenstadt kommt es selbst mit empfangsstarken Autoradios zu Aussetzern.

Perspektivisch soll Frammersbach einen eigenen DAB+-Sender bekommen, der die Versorgungslücken schließt. Es gibt aber noch keinen Termin für die Inbetriebnahme. Hingegen soll es mit Schweinfurt (Schonungen) ebenfalls noch in diesem Jahr einen weiteren neuen DAB+-Sender des Bayerischen Rundfunks in Unterfranken geben.