TuneIn hat damit begonnen, eine Reihe britischer Radiostationen von seiner Plattform zu entfernen. Hintergrund ist laut Medienberichten ein Gerichtsurteil, bei dem es um Musiklizenzen geht. Unverständlich ist, dass der Aggregator auch Streams gelöscht hat, die ausschließlich Wortprogramme übertragen.
Zuvor hatte TuneIn bereits den Zugriff auf viele britische Stationen auf das Vereinigte Königreich beschränkt. Nun will das Unternehmen mit Urheberrechtsinhabern zusammenarbeiten, um den Lizenz-Status der einzelnen Programme zu bestätigen. Ob und wann welche Radiostationen bei TuneIn wieder verfügbar sein werden, ist nicht bekannt.
Musikverlage wie Sony und Warner waren offenbar gegen die Weiterverbreitung zahlreicher britischer Programme bei TuneIn vorgegangen. Sollte das Beispiel Schule machen, könnte das eine ernsthafte Bedrohung für das Medium Internetradio sein, das sich normalerweise durch hohe Übertragungsqualität und weltweite Verfügbarkeit auszeichnet.
Bauer Media steht sich selbst im Weg
Unabhängig von der TuneIn-Problematik schränkt Bauer Media die Verfügbarkeit seiner britischen Hörfunkprogramme via Internet ein. Streams funktionieren nur noch mit Tokens, die zum Teil für jede Session neu generiert werden. Mit dieser Technik kommen zumindest nicht alle auf dem Markt verfügbaren Endgeräte zurecht.
Damit will Bauer die Verfügbarkeit seiner Radiostationen auf bestimmte Empfangswege begrenzen. So sollen Hörer vor allem die (im Ausland nicht verfügbaren) Apps von Absolute Radio und Planet Radio oder auch den britischen Radioplayer (ebenfalls im Ausland nicht offiziell zugänglich) nutzen.
Vor allem Hörer im Ausland haben nun enorme Probleme beim Zugriff auf Programme wie Greatest Hits Radio und Planet Rock. Bei TuneIn sind die Stationen nicht mehr verfügbar, bei Airable sind die Bauer-Streams auf das Vereinigte Königreich beschränkt. Phonostar listet mit Ausnahme von Planet Rock Streams, die nicht mehr funktionieren. Schöne neue Radiowelt…