In den 80er Jahren gab es im Rhein-Main-Gebiet drei Radioprogramme, die angesagt waren: SWF3, Bayern 3 und natürlich hr3 als Servicewelle des Hessischen Rundfunks. Am vergangenen Samstag, den 23. April, feierte hr3 seinen 50. Geburtstag – oder auch nicht, denn ein Sonderprogramm zum Jubiläum gab es leider nicht.
Anders als viele andere Zeitgenossen war ich nie so der SWF3-Fan. Ich bin eher mit Bayern 3 aufgewachsen. Aber natürlich hat auch hr3 meine Jugend geprägt. So erinnere ich mich noch an das Programm von Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre, als nicht einmal durchgehend Popmusik gesendet wurde.
Nachmittags eine Stunde volkstümliche Musik auf hr3 – heute wäre das undenkbar, damals war es normal. Vor dem Start von hr4 1986 wurden abends sogar einige hr3-Frequenzen abgekoppelt, auf denen dann das ARD-Programm für Gastarbeiter zu hören war.
Hitparade International ist „die“ bleibende Erinnerung
Bei aller Begeisterung für „Pop nach 8“ oder auch die „B3 Radioshow“ auf Bayern 3: Wenn Werner Reinke donnerstags abends auf hr3 die „Hitparade International“ präsentierte, war ich als Hörer natürlich dabei. Auch die eine oder andere „Mittagsdiscotheque“ ist mir noch in Erinnerung. Die Frühsendung aus der Bertramstraße 8 in Frankfurt am Main habe ich hingegen nie bewusst gehört.
Zwischen den Jahren waren die „Hit-Container“ und „Wunsch-Container“ Kult – und für mich ein Grund, auf das für mich eigentlich „zuständige“ öffentlich-rechtliche Programm umzuschalten. Schade, dass es heute keine derartigen „Pflichtveranstaltungen“ mehr gibt, die man nicht verpassen möchte.
Heute klingt hr3 aus meiner Sicht beliebig und austauschbar. Inhaltlich liefert der private Mitbewerber Hit Radio FFH sogar mehr. Man muss freilich auch sagen, dass ich nicht mehr zur Zielgruppe des Senders gehöre. Da fühle ich mich eher bei hr1 zuhause, wo Musik und Inhalte für mich passen. Mit Werner Reinke und Thomas Koschwitz hört man auf hr1 ja auch die Top-Moderatoren, die in den 80er Jahren hr3 entscheidend mitgeprägt haben.