Schaut man sich die Ergebnisse des österreichischen Radiotests an, dann zeigt sich, dass das Programm von Radio Austria bei potenziellen Hörern offenbar nicht so gut ankommt wie erwartet. Ein Marktanteil von einem Prozent ist ein Desaster.
Bereits vor zwei Jahren verzichtete Radio Austria temporär auf einige seiner UKW-Frequenzen – möglicherweise um Kosten während der Corona-Krise zu sparen. Vor allem Hörfunkprogramme hatten zu Beginn der Pandemie massive Einbußen bei den Werbeeinnahmen.
Zuletzt überraschte Radio Austria mit der Aufschaltung auf DAB+. Jetzt hat der Veranstalter aber erneut einige seiner UKW-Frequenzen abgeschaltet, wie im Rundfunkforum diskutiert wird. Auf einige Senderstandorte will Radio Austria offenbar sogar dauerhaft verzichten.
Interessant ist, dass auf der Webseite von Radio Austria nach wie vor auch die Frequenzen genannt werden, die gar nicht mehr in Betrieb sind. Dafür fehlt bis heute ein Hinweis auf DAB+, obwohl das Programm schon seit dem vergangenen Herbst im terrestrischen Digitalradio sendet.
Einschnitte auch beim Programm
Nicht nur bei der technischen Verbreitung, sondern auch beim Programm gibt es Einschnitte. Schon seit geraumer Zeit wird Radio Austria dem ursprünglich an sich selbst gestellten Anspruch nicht mehr gerecht, rund um die Uhr live zu senden. Mittlerweile wird bereits ab 19 Uhr auf Nonstop-Musik umgeschaltet.
Abzuwarten bleibt, wie es mit Radio Austria weitergeht. Mit der Abschaltung von UKW-Frequenzen riskiert der Veranstalter, die technische Mindestreichweite für ein bundesweites österreichisches Privatradio zu unterschreiten. Das könnte lizenzrechtliche Konsequenzen haben.
Inhaltlich könnte Radio Austria punkten, indem eine echte Alternative zu anderen Hörfunkprogrammen in der Alpenrepublik geboten wird. Eine schlecht gemachte Kopie der ORF-Pop- und Servicewelle Hitradio Ö3 braucht niemand.