Schon im Herbst vergangenen Jahres habe ich hier im Blog darüber geschrieben, dass der Spessart beim zweiten DAB+ „Bundesmux“ ein großes Funkloch ist. Ganz so schlimm ist die Situation beim ersten bundesweiten Multiplex für terrestrisches Digitalradio nicht. Und doch bleiben Teile der Region auch längerfristig weiße Flecken auf der Netzabdeckungskarte.
Das Erfreuliche zuerst: Auch in diesem Jahr wird das Sendernetz für den ersten nationalen DAB+-Multiplex in Deutschland weiter ausgebaut. Zwölf neue Sendeanlagen sorgen dafür, dass bisherige Funklöcher geschlossen werden. Zum Teil werden auch bislang nur schwach versorgte Regionen besser abgedeckt.
Zum Jahresende sollen im Kanal 5C insgesamt 161 Sender aktiv sein. Nach Angaben von Media Broadcast können dann 90 Prozent der Einwohner die 13 im Ensemble vorhandenen Programme zuhause mit einer Zimmerantenne empfangen. Die Flächenversorgung für mobilen Empfang soll Ende 2022 voraussichtlich fast 97 Prozent betragen, wobei die Reichweite entlang der Autobahnen nach aktuellem Stand bei über 99 Prozent liegen wird.
Das sind die neuen Standorte
Im baden-württembergischen Reutlingen ist bereits gestern ein neuer Sender für den ersten „Bundesmux“ in Betrieb genommen worden. Bis zum Jahresende folgen die Standorte Eisenhüttenstadt und Petkus in Brandenburg, Pfaffenhofen/Ilm und Unterringingen in Bayern, Güstrow und Torgelow in Mecklenburg-Vorpommern, Steinkimmen und Uelzen in Niedersachsen, Zwickau in Sachsen sowie Hennstedt und Süderlügum in Schleswig-Holstein.
Für den Main-Spessart-Kreis wäre der Senderstandort Gemünden wichtig. Dieser würde neben Gemünden selbst auch die Stadt Lohr mit den digitalen Radiosignalen versorgen. Ich fürchte aber, dass Standorte wie dieser – fernab von Autobahnen – auch längerfristig nicht erschlossen werden.
Bad Kreuznach in Rheinhessen wird auf einer von Media Broadcast veröffentlichten Netzabdeckungskarte sogar als versorgt ausgewiesen. Nach meinen Erfahrungen ist aber selbst im Freien kein aussetzerfreier Empfang möglich. Aussicht auf einen zusätzlichen Senderstandort besteht aber wohl kaum, wenn der Bedarf vom Netzbetreiber nicht einmal erkannt wird.