Mitte Januar kündigte die DKB per E-Mail an, mir in den kommenden zwei bis drei Wochen die neue Debit Visa Karte zuzusenden. Im Online-Banking-Menü bekomme ich die Karte bereits zur Aktivierung angeboten. Auch der „Counter“ zur Deaktivierung der Visa Kreditkarte von der DKB – für den Fall, dass ich diese nicht aktiv für künftig 2,49 Euro Monatsgebühr buche – läuft bereits.
Nachdem die Debit Visa Card bis jetzt nicht angekommen ist, wollte ich bei der DKB nachfragen, ob die Karte tatsächlich schon verschickt wurde. Wer weiß, ob die Postsendung möglicherweise verlorengegangen ist. Allerdings war die DKB-Kundenhotline zumindest am Montagabend kaum erreichbar.
„Erhöhtes Anrufaufkommen“ interessiert mich als Kunde nicht
Schon nach der Anwahl der Hotline-Nummer wurden längere Wartezeiten „aufgrund eines erhöhten Anrufaufkommens“ in Aussicht gestellt. Das ist nicht schön, wäre aber noch hinnehmbar, wenn man überhaupt eine Chance hätte, einen Kundenbetreuer zu erreichen. Das war aber zumindest am Montagabend erst im fünften Anlauf möglich.
Das Problem bei den ersten vier Anrufversuchen: Jeweils exakt nach acht Minuten wurde ich per Ansage dazu aufgefordert, es später erneut zu versuchen. Danach wurde die Leitung gekappt. Wenn man erneut anruft, landet man natürlich wieder ganz hinten in der Warteschleife – und erreicht abermals niemanden.
Rückruf-Wunsch hinterlassen, wie es die Telekom anbietet? Geht nicht! So stelle ich mir Kundenservice nicht vor, und genau aus diesem Grund würde ich niemals mein Haupt-Konto einer anonymen Online-Bank ohne Filialen und ohne Ansprechpartner vor Ort überlassen.
Immerhin konnte ich im fünften Anlauf doch noch jemanden erreichen. Genutzt hat das allerdings nichts, denn die Hotline-Mitarbeitern konnte mir auch nichts zum Verbleib der Debitkarte sagen. „Ich muss sie um Geduld bitten“, wurde ich vertröstet. Nun, ich bin nicht scharf auf die Debit Card, aber wenn sie angeblich unterwegs ist, sollte sie auch ankommen.
Kundenservice bei Banken muss funktionieren
Gerade wenn es um finanzielle Dinge geht, sollte Kundenservice nicht nur in der Theorie existieren, sondern auch in der Praxis funktionieren. Natürlich könnte ich dem Tipp der DKB folgen, mein Anliegen per E-Mail vorzutragen. Ich möchte aber nicht stunden- oder gar tagelang auf eine Antwort warten, sondern kurzfristig mit einem Kundenberater sprechen.
Sollte ich mit der DKB weiterhin schlechte Erfahrungen machen, würde ich in Betracht ziehen, mit meinem privaten Konto zur Sparkasse zu wechseln. Den DKB-Account würde ich dann – wie früher – nur für das Tagesgeldkonto nutzen, solange ich noch die vergleichsweise günstigen Bestandskunden-Konditionen habe. Vorteil bei der Sparkasse: Ich könnte Apple Pay auch mit der Girocard nutzen.