Am Montag war ein Update für die Corona Warn App verfügbar. Ich habe dieses sofort installiert, zumal der Changelog ein interessantes neues Feature versprach. Der aktuelle Status-Nachweis soll mit angezeigt werden. Das ist für Orte praktisch, an denen beispielsweise die 2G-Plus-Regelung gilt.
Nachdem ich das Update durchgeführt hatte, kam direkt Ernüchterung auf: Trotz Booster-Impfung wurde mir nur „2G“ anstelle von „2G+“ bescheinigt. Bug oder Feature? In einem Blogbeitrag auf der Corona-Warn-App-Webseite findet sich die Erklärung:
Zu 2G Plus mit Auffrischimpfung heißt es hier wörtlich: „Geimpfte oder Genesene, die eine Auffrischimpfung (Boosterimpfung) erhalten haben, müssen laut Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern bei einer 2G-Plus-Regelung momentan keinen aktuellen Test vorlegen. Die CWA berücksichtigt diese Regelung in der Statusanzeige derzeit noch nicht. Das heißt, bei vorhandenem Impf- oder Genesenenzertifikat und Zertifikat der Auffrischimpfung zeigt sie noch nicht den 2G+-Status an. Das Projektteam arbeitet bereits daran, dass die CWA in Zukunft Zertifikate von Auffrischimpfungen entsprechend einbezieht.“
Wer denkt sich so etwas aus?
Ich finde, dieses Update hätte niemals veröffentlicht werden dürfen. 2G Plus gilt mittlerweile in weiten Teilen des öffentlichen Lebens. Nutzer der Corona Warn App sind daher auf einen brauchbaren und vor allem korrekten Nachweis angewiesen. Dass das ausgerechnet die offizielle App des Robert Koch Instituts nicht beherrscht, ist ein Desaster.
Grundsätzlich finde ich die Anzeige des Impf-Status gut und richtig. Sie vereinfacht den Nachweis – aber natürlich nur dann, wenn die App fehlerfrei programmiert wurde und die dort dargestellten Informationen auch den Tatsachen entsprechen.
Derzeit kann man auf die CovPass App ausweichen. Diese zeigt den Status noch gar nicht an. Keine Information ist aber in jedem Fall besser als eine irreführende Anzeige, die zu Problemen in der Gastronomie, im Einzelhandel und bei Veranstaltungen führen kann. Robert Koch Institut, Telekom und SAP sollten nun zumindest kurzfristig ein Bugfix-Update veröffentlichen.