Radio C Luxembourg hat gestern früh um 6 Uhr seinen regulären Sendebetrieb aufgenommen. Bereits seit dem Sommer 2021 waren unmoderierte Testsendungen zu hören. Im Herbst überraschte Radio C Luxembourg damit, den früheren Bayern-3-Moderator Matthias Matuschik als Musikchef gewonnen zu haben.
Bis zum Sendestart gab es weitere prominente Neuzugänge, etwa der von Radio Luxemburg bekannte Björn-Hergen Schimpf oder auch Fiete Blum, der schon in den 80er Jahren bei Radio C in Südtirol mit dabei war. Chef des neuen Senders ist Tom Bierbaumer.
Radio C Luxembourg setzt auf einen Mix aus Classic Rock und Alternative Music. Auf ein enges Format verzichtet der Sender ganz bewusst. „Wir machen Radio so, wie es früher war“, hieß es beispielsweise in der Auftaktsendung am Montagmorgen.
Ambitioniertes Projekt mit schlechter Verbreitung
Das Projekt ist ambitioniert, und man hört den Moderatoren an, dass sie Spaß daran haben, das Programm zu produzieren. Radio C Luxembourg hört sich ein bisschen an wie der Rundfunk, mit dem ich in den 80er Jahren aufgewachsen bin. Solche Programme gibt es heutzutage kaum noch, was ich sehr bedauere.
Allerdings habe ich Zweifel daran, ob Radio C Luxembourg als reines Webradio dauerhaft die Reichweite bekommt, die sich die Programm-Macher vorstellen. In der Vergangenheit gab es nicht selten Versuche, wieder „handgemachtes“ Radio auf dem Markt zu etablieren. Von einer größeren Öffentlichkeit wahrgenommen werden diese Projekte aber kaum.
Ich würde es Radio C Luxembourg wünschen, dass der Sender auch abseits der Radiofreak-Szene Beachtung findet. Unter zigtausenden von Internetradio-Programmen eine Stammhörerschaft aufzubauen, ist fast eine noch größere Kunst als das Angebot eines gutgemachten Programms. Das Beispiel von United DJs Radio zeigt, dass daran auch andere – zweifellos gute Programm-Macher – in der Vergangenheit gescheitert sind.