Im Herbst sickerte bereits die Information durch, dass Blackberry seine Smartphone-Dienste abschaltet. Am Dienstag war es soweit. Damit sind Endgeräte mit Blackberry OS 7.1 (oder früher) und Blackberry 10 nicht mehr nutzbar. Betroffen waren vermutlich nur wenige Kunden, denn diese Geräte sind schon ziemlich in die Jahre gekommen und wurden vermutlich kaum noch genutzt.
Ein Grund zur Freude ist diese Entwicklung für mich dennoch nicht. Mit kaum einem anderen Smartphone konnte ich jemals so effektiv arbeiten wie mit einem Blackberry. Noch fällt es mir verdammt schwer, einen längeren Text auf einem Fulltouch-Smartphone zu schreiben. Ist gerade ein Computer in der Nähe, so greife ich selbst für kurze WhatsApp-Nachrichten auf diesen zurück.
Der Charme eines Blackberry war aber, dass der PC oder Mac in der Nähe gar nicht sein musste. Die kleine – aber eben echte – Tastatur auf dem Handy hatte es mir ermöglicht, auch längere Texte mobil, zur Not sogar im Stehen oder im Gehen zu verfassen. Auf einem Apple iPhone oder Samsung Galaxy ist das leider unmöglich.
Neuerungen sind nicht immer besser
Fulltouch-Geräte sind für den Medienkonsum toll. Selbst Videos kann man halbwegs brauchbar auf einem aktuellen Smartphone betrachten, und auch ich genieße die Möglichkeit, so beispielsweise auch im Restaurant sitzend ein Fußballspiel verfolgen zu können.
Wenn es aber darum geht, mit dem Handy auch produktiv zu werden, ist Fulltouch aus meiner Sicht eine sehr schlechte Lösung. Der Manager von heute mag es cool finden, immer und überall neben seinem Handy auch ein Notebook in der Tasche zu haben. Ich habe mir die Rückenschmerzen zu Blackberry- und Nokia-Communicator-Zeiten gerne erspart.
Es ist schade um einen der Smartphone-Pioniere, der sein Geld heute mit Software-Entwicklung verdient. Die Android-Geräte wie das Blackberry Priv oder das Blackberry KEY2 sind grundsätzlich noch nutzbar. Die auf diesen Handhelds verfügbaren Betriebssystem-Versionen sind jedoch hoffnungslos veraltet, sodass auch das eigentlich keinen Spaß mehr macht. R.I.P., Blackberry. Ich war mehr als 15 Jahre lang treuer Kunde.