Mit Paketdiensten macht wohl jeder einmal bessere und einmal schlechtere Erfahrungen. Wenn die Hermes-Hotline einen Kunden am Telefon fragt, warum man ein Paket mit Hermes verschickt, wenn der Versand schnell gehen soll, dann ist das mindestens ebenso „merkwürdig“ wie ein UPS-Fahrer, der die Unterschrift des Empfängers fälscht und ein Paket (weit vor Corona) einfach auf der Haustreppe abliefert.
Besonders schlechte Erfahrungen habe ich in letzter Zeit mit dpd gemacht. Ich wartete auf eine dringende Sendung von der Deutschen Telekom. Das angebliche Echtzeit-Tracking auf der dpd-Webseite stellte eine baldige Zustellung in Aussicht. 15 Minuten vor der angeblichen Zustellung ist es dem Paketboten angeblich zu spät geworden, sodass die Übergabe von Freitag auf Montag verschoben wurde.
Paketshop bestätigt: „Bote ist faul“
Immer wieder kommt es in letzter Zeit vor, dass der Paketbote die Zustellung erst gar nicht versucht und die Sendungen stattdessen im nächsten Paketshop abgibt. Das bestätigten auch Mitarbeiter im Paketshop („Stimmt’s, der war gar nicht erst bei Dir, der ist faul“).
Ich bin aber auf Dauer auch nicht bereit, die Arbeit des Paketboten zu erledigen und die Sendungen selbst abzuholen. Der Paketshop in meiner Nähe hat – nennen wir es einmal – nicht die flexibelsten Öffnungszeiten. Während meiner Arbeitszeit mache ich mir ganz sicher nicht den Stress, einmal quer durch den Ort zu fahren, um ein Paket in Empfang zu nehmen.
Keine Info zur Zustellung
Auch in dieser Woche wartete ich wieder einmal auf ein Paket, das über dpd verschickt wurde. Amazon meldete die Zustellung. Angekommen war aber nichts. Es gab nicht einmal eine Abholkarte und auch keine E-Mail, die über einen angeblichen Zustellversuch informiert hätte. Das Tracking verriet aber, dass die Sendung im Paketshop zur Abholung bereitliegt.
Ich informierte den Absender, der sich für die Umstände entschuldigte. Er könne keine erneute Zustellung veranlassen, da die Sendung als zugestellt gelte. Nach einer Woche gehe sie bei Nichtabholung zurück. Ich würde danach den Rechnungsbetrag zurückerhalten. Das geht für mich in Ordnung. Der Händler kann ja nun überhaupt nichts für das Problem.
dpd Support verwechselt eigene Firma mit DHL
Ich hinterließ auf der Facebook-Seite von dpd eine öffentlich einsehbare Nachricht, in der ich das Problem schilderte. Kurze Zeit später bat mich eine Mitarbeiterin des Social Media Teams von dpd um eine private Mitteilung mit Paketnummer und Postleitzahl. Man würde sich um die verunglückte Zustellung kümmern.
Gesagt, getan. Antwort von dpd: „Hallo Markus, hierbei handelt es sich um eine DHL Paketnummer. Wir sind DPD. Viele Grüße.“ Nun stellte ich mittels Screenshots vom dpd-Tracking unter Beweis, dass es sich mitnichten um eine DHL-Sendung, sondern sehr wohl um ein mit dpd verschicktes Paket handelt.
Kundenservice wenig hilfreich
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: „Hallo Markus, vielen Dank für die Nachricht. Bitte entschuldige das Verhalten des Fahrers. Ein Verhalten dieser Art entspricht nicht unseren Vorstellungen und unserer Qualität. Wir werden den betroffenen Zusteller nachschulen und über die Konsequenzen bei weiterem Fehlverhalten aufklären. Eine Information diesbezüglich habe ich schon an das zuständige Depot weitergeleitet. Ich gehe davon aus, dass in Zukunft ein Verhalten dieser Art nicht mehr vorkommen wird. Viele Grüße.“
Mein Paket habe ich immer noch nicht. Ich brauche es glücklicherweise auch nicht dringend. Gerne lasse ich mich aber überraschen, ob Zustellungen mit dpd künftig besser funktionieren. Vielleicht sollten sich die Zusteller einfach einen anderen Job suchen, wenn sie ihre Arbeit nicht gerne machen.