Die Deutsche Telekom und Vodafone bieten 5G schon lange im Main-Kinzig-Kreis an. Jetzt ist auch 5G von Telefónica in der Region angekommen. In der Mühlstraße in Hanau steht die erste 5G-Station des Münchner Netzbetreibers in der Region. Diese funkt im Frequenzbereich um 3600 MHz.
Der von o2 in Hanau genutzte, als „n78“ bezeichnete, Wellenbereich eignet sich gut für die Bereitstellung hoher Datenübertragungsgeschwindigkeiten. Das hängt damit zusammen, dass die Netzbetreiber – anders als auf niedrigeren Frequenzen – sehr viel Frequenzspektrum zur Verfügung haben. Das ist wiederum die Grundlage für hohe Surf-Geschwindigkeiten.
Die Kehrseite der Medaille sind schlechte physikalische Ausbreitungsbedingungen auf den hohen Frequenzen. Der Empfang innerhalb von Gebäuden ist nur in unmittelbarer Nähe zur Basisstation möglich. Auch im Freien ist das Versorgungsgebiet auf wenige hundert Meter rund um die Basisstation begrenzt.
Bis zu 500 MBit/s im Downstream
Technisch wären über 5G im n78-Band Gigabit-Geschwindigkeiten möglich. Vermarktet werden von o2 aktuell Tarife mit bis zu 500 MBit/s im Downstream. Selbst das ist derzeit noch die Ausnahme. Viele 5G-Tarife der Telefónica-Marke sind derzeit auf 300 MBit/s im Downstream begrenzt.
Auch in der Vergangenheit war o2 eher zurückhaltend, wenn es um hohe Internet-Geschwindigkeiten ging. Mit 225 MBit/s ist die maximale Performance auch im LTE-Netz niedriger als bei Telekom und Vodafone. In der Praxis dürfte das nicht weiter stören. Selbst für Streaming in 4K sind keine so hohen Übertragungsgeschwindigkeiten erforderlich.
Seit Mai habe ich die aktuelle Version des Tarifs o2 Free Unlimited Max zur Verfügung. Mit diesem sind die bereits erwähnten bis zu 500 MBit/s im Downstream möglich. Bei nächster Gelegenheit werde ich testen, wie schnell 5G von o2 in Hanau wirklich ist. In Frankfurt am Main habe ich vor einem Jahr etwas mehr als 300 MBit/s gemessen.