Mitte Oktober bin ich auf dem Rückweg vom Urlaub an der Riviera durch die Schweiz gefahren. Bei dieser Gelegenheit habe ich mir auch die schweizerischen Radioprogramme einmal genauer angehört. Besonders gut gefallen hat mir der Zürcher Regionalsender Radio 1.
In den Schlagzeilen war Radio 1 zum Sendestart am 17. März 2008. So erinnert nicht nur der Stationsname, sondern auch der Slogan „Nur für Erwachsene“ an ein Programm des Rundfunks Berlin-Brandenburg, das bereits seit 1997 sendet.
Der Namensstreit wurde beigelegt. Beide Programme senden noch heute als Radio 1. Dabei gefällt mir die schweizerische Variante besonders gut. Geboten werden Classic Hits aus rund 60 Jahren Musikgeschichte. Zudem ist die Rotation sehr groß, sodass Songs sich nicht so oft wiederholen wie bei vielen anderen Radiostationen.
Auch journalistisch erstklassig
Radio 1 bietet aber nicht nur ein besonderes Musikprogramm. Auch redaktionell bietet der von Radiopionier Roger Schawinski betriebene Sender mehr als die meisten anderen Privatradios. Neben der tagesaktuellen Berichterstattung hat Radio 1 beispielsweise auch die Talksendung „Doppelpunkt“ im Programm.
Radio 1 sendet über vier UKW-Frequenzen und über DAB+ im Multiplex SMC D03 N-CH. Schlagzeilen machte der Sender zuletzt auch, weil sich Roger Schawinski dafür eingesetzt hat, den analogen UKW-Rundfunk nicht vorzeitig abzuschalten. Diese Initiative trug durchaus Früchte, denn die Analog-Abschaltung ist zumindest auf Ende 2024 vertagt worden.
Ich würde mir in Deutschland ein vergleichbares Privatradio wünschen. Riesige Musikpalette von den End-50ern bis in die 2010er Jahre, nur Ohrwürmer, ohne dass es langweilig wird, weil die Rotation sehr groß ist. Dazu von 5 bis 20 Uhr moderierte Sendungen mit guten journalistischen Inhalten. Da merkt man doch, dass mit Roger Schawinski ein erstklassiger Journalist, der zugleich großer Radio-Enthusiast ist, hinter dem Projekt steht.