Als am 15. November der regionale DAB+-Multiplex für private Programmveranstalter im Saarland an den Start ging, waren auch die Programme Saarfunk 1 und 2 mit dabei. Hinter diesen Stationen steckt die Medien Saarland GmbH. Blickt man ins Impressum dieser Firma, so stolpert man über einen alten Bekannten: Sven Herzog.
Herzog hat in der Vergangenheit unter anderem den Regionalsender Antenne West betrieben. Jetzt steigt er gleich mit zwei Programmen in den saarländischen Markt ein. Wobei: Programme sind das eigentlich nicht, was man bei Saarfunk 1 und Saarfunk 3, wie Saarfunk 2 mittlerweile heißt, zu hören bekommt.
Bei Saarfunk 1 hört man vor allem aktuelle Hits, bei Saarfunk 3 sind hingegen Klassiker der Pop- und Rockmusik zu hören. Zwischen den Musiktiteln gibt es Stationsansagen und Claims. Und das war es dann auch schon. Beide Saarfunk-Programme haben keinerlei redaktionelle Inhalte, sie sind lediglich ein Musikteppich.
Diese Programme braucht man nicht
Ich möchte dem Betreiber nicht zu nahe treten, aber das was Saarfunk da macht, hat mit Radio rein gar nichts zu tun. Das sind genau die „Nicht-Programme“, die ich in meinem Blogbeitrag zur Entwicklung des Mediums Radio am Samstag kritisiert habe.
Nun ist aller Anfang schwer und der Sendestart musste möglicherweise sehr kurzfristig organisiert werden. So waren selbst Webseite und Streams erst einen Tag nach dem Start auf DAB+ verfügbar. Allerdings gibt es auch auf der Homepage keinerlei Hinweise zu einem möglichen Ausbau der Programme.
Wären die Rotationen nicht so klein, so könnten Saarfunk 1 und 3 zumindest als Hintergrundbegleitung dienen – etwa wie Star*Sat Radio vor 30 Jahren. So aber darf man zumindest skeptisch sein, ob sich die „Programme“ ein Publikum erobern können.