Mit den Start des landesweiten privaten DAB+-Multiplexes für Nordrhein-Westfalen hat radio NRW ein zweites Hörfunkprogramm gestartet. Bislang gestaltete das Unternehmen „nur“ das Mantelprogramm für die Lokalradios im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland.
Nun gibt es den Ableger NOXX, der sich im Untertitel auch als „der neue Sound für NRW“ bezeichnet. Und in der Tat hört man bei NOXX Musik, die bei den meisten anderen Radiostationen nicht auf der Playlist stehen, „alle mit Liebe zur Musik ausgewählt – von echten Menschen und ohne Algorithmus“, wie der Sender selbst sagt.
Perfekter Klangteppich?
NOXX erhebt den Anspruch, eine Musikauswahl zusammenzustellen, die den „perfekten Klangteppich“ bildet „für alles was Du gerne tust“. Und damit es auf Dauer nicht langweilig sind, wollen die Macher „laufend kommen viele spannende neue Songs“ zur Playlist hinzufügen.
Das Musikformat ist durchaus innovativ. Man hört eben nicht das, was hunderte anderer Radiostationen schon seit Jahrzehnten in Dauerschleife senden. Das Programm wird sicher eine treue, wenn auch kleine Fangemeinde finden. Massentauglich ist die Musikauswahl nämlich nicht.
Moderation nur morgens
Schade finde ich, dass es bei NOXX derzeit nur eine moderierte Frühsendung gibt. Daniel Wallroth soll die Hörer jeden Werktag von 6 bis 10 Uhr aus den Federn holen. Damit sendet NOXX exakt eine Stunde pro Tag länger moderiertes Programm als der Mitbewerber kulthitRADIO.
Es ist gut, dass es Programme wie NOXX gibt, die eine echte musikalische Alternative zu den meisten anderen Radiostationen bieten. Bleibt zu hoffen, dass radio NRW mit dem neuen Ableger irgendwann Geld verdienen kann. Sonst könnte es NOXX ähnlich gehen wie Absolut Radio, das vor fast zehn Jahren als Absolut Music XL ins Internet abgeschoben und im DAB+-„Bundesmux“ durch Absolut relax ersetzt wurde.