Am Mittwoch ist der seit langem geplante DAB+-Multiplex für private Programmveranstalter in Thüringen gestartet. Allerdings ist das Angebot kleiner als von vielen Hörern sicherlich erhofft. Das gilt einerseits für das Empfangsgebiet, andererseits aber auch für das Programmangebot.
Aktuell sendet der Multiplex im Kanal 12B lediglich von zwei Senderstandorten:
- Weimar (Großer Ettersberg) – 10 kW
- Erfurt (Hochheim) – 2 kW
Von einer annähernd landesweiten Versorgung ist dieser Multiplex demnach noch weit entfernt. Bislang gibt es auch noch keine Angaben dazu, wie sich der Netzbetreiber Divicon Media den weiteren Ausbau vorstellt.
Die Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) rechnet indes damit, dass der „landesweite Ausbau … modular in den nächsten Jahren“ erfolgt. Dabei war schon der Sendestart eine schwere Geburt. Die Lizenz für den Plattformbetrieb wurde bereits vor mehr als einem Jahr erteilt.
Nur fünf Programme zum Start dabei
Überschaubar ist auch das Programmangebot. Zum Start sind nur fünf Programme mit dabei:
Seltsam ist, dass der Antenne-Thüringen-Konkurrent LandesWelle beim vor dem offiziellen Start durchgeführten Testbetrieb dabei war, nun aber nicht zu den Programmen gehört, die von Anfang an dabei sind. Warum das so ist, ist derzeit nicht bekannt.
Immerhin besteht Hoffnung, dass die Programmauswahl bald größer wird. „Weitere Programme sind zur Aufschaltung bis Ende des Jahres vorgesehen“, so Divicon Media in einer Pressemitteilung zum Sendestart. Diese wurde erst am Tag des Starts verschickt. Das könnte darauf hindeuten, dass das Programm-Portfolio bis zuletzt nicht komplett feststand und es möglicherweise noch Vertragsverhandlungen gab.
Für die LandesWelle Thüringen besteht durchaus Handlungsbedarf. Mit Antenne Thüringen Classics gibt es auf DAB+ einen Konkurrenten mit ähnlicher musikalischer Ausrichtung. Sind die Hörer erst einmal weg, wird es vermutlich schwer, diese zurückzugewinnen.