Blackberry-Stand auf der CeBIT 2016
Blackberry-Stand auf der CeBIT 2016 (Foto: SmartPhoneFan.de)

Blackberry schaltet endgültig ab

Ein Blackberry mit aktueller Hard- und Software wäre heute noch ein Gerät, das ich jedem anderen Smartphone vorziehen würde. Und damit meine ich nicht Blackberry auf Android-Basis und auch nicht das halbgare Blackberry 10. das nur durch eine Android Runtime, die auf den meisten Geräten eher schlecht als recht lief, auf eine nennenswerte App-Vielfalt kam.

Blackberry bis zum OS 7.1: Das war es! Ein schlankes Betriebssystem, geringer Datenverbrauch durch serverseitige Komprimierung und zuletzt hatte das System sogar die wichtigsten Apps an Bord. Natürlich war Blackberry OS irgendwann veraltet. Man hätte es weiterentwickeln müssen. Blackberry hat es einfach verpennt.

Braucht man ein Fulltouch-Handy?

Auch den Trend zu Touchscreen-Geräten hat man viel zu lange ignoriert. Klar, es gab den Blackberry Storm. Das war aber eher ein Beispiel dafür, wie man es nicht macht. Davon abgesehen: Trend hin, Trend her: Für mich war Blackberry – ähnlich die Palm-Handhelds oder der Nokia Communicator – immer der Inbegriff für Tastatur-Handys.

Natürlich ist es für YouTube-Videos und zum Surfen im Internet besser, wenn fast die gesamte Vorderseite des Smartphones ein Bildschirm ist. Aber schon wenn es um WhatsApp- und Telegram-Nachrichten geht, greife ich lieber zum MacBook. Das gilt erst recht für längere Texte, während ich früher ganze teltarif.de-Meldungen auf einem Blackberry oder Nokia Communicator geschrieben habe.

Dass sich selbst im Business-Umfeld der Fulltouch-Hype gegen Geräte durchgesetzt hat, mit denen man vernünftig arbeiten kann, werde ich nie verwenden. Es mag damit zusammenhängen, dass der geneigte Manager heutzutage auch sein Notebook immer und überall dabei hat – das wiederum ist etwas, was ich als Ballast empfinde.

R.I.P. Blackberry

Wie dem auch sei: Es hat nicht gereicht. Blackberry 10 war ein Reinfall und die Geräte mit Android-Betriebssystem haben sich ebenfalls nicht durchgesetzt. Während die Android-Handhelds weiter nutzbar sind, ist das bei älteren Blackberrys ab Anfang nächsten Jahres nicht mehr der Fall.

Blackberry schaltet seine Server ab. Ohne Push-Server keine Pushdienste, so einfach ist das. Schade um diese tolle Technik. Mehr als 15 Jahre lang war ich Blackberry treu. Das waren Phones, die nicht nur smart, sondern auch echte Arbeitstiere waren – mehr Akkulaufzeit von mehreren Tagen. Alles hat seine Zeit, aber es wird auch nicht alles im Laufe der Zeit besser.