Wie berichtet war ich vergangene Woche am Col de la Madone, um mir die dortigen Sendeanlagen anzusehen. Die Sendemasten sind weithin sichtbar und man kann den Standort nicht verfehlen, wenn man in der Nähe ist.
Der Senderstandort wurde 1965 zunächst für die Langwellenfrequenz 218 kHz (später 216 kHz) von Radio Monte Carlo genutzt. Der Langwellen-Sendebetrieb wurde später nach Roumoules verlagert. Die Antennen am Col de la Madone wurden zurückgebaut.
Auch die Mittelwellenfrequenz 1467 kHz kam vor der Inbetriebnahme des Senders Roumoules aus Col de la Madone. Die beiden 101 Meter hohen Masten stehen sogar noch. Einer von beiden wird heute für UKW genutzt.
Diese Programme senden noch vom Col de la Madone
M Radio sendet vom Col de la Madone auf 90,3 MHz, Nostalgie auf 93,5 MHz, RMC auf 98,5 MHz und Riviera Radio auf 106,5 MHz. Der Sender von Riviera Radio hat eine Strahlungsleistung von 10 kW. Auf den anderen Frequenzen wird mit jeweils 50 kW ERP gesendet.
Nicht mehr in Gebrauch sind die beiden Masten für die Mittelwelle 702 kHz, auf der Radio Monte Carlo früher in italienischer Sprache gesendet hat. Auch die frühere Sendeanlage für die Frequenz 1557 kHz (France Info) ist nicht mehr in Betrieb.
Am Col de la Madone gibt es noch einen Mast mit UKW-Antennen, der direkt am Betriebsgebäude steht. Dieser ist ebenfalls nicht in Gebrauch, zumal die Ausbreitungsbedingungen Richtung Küste von früher für die Mittelwelle 1467 kHz genutzten Mast besser ist.
Abschattung Richtung Monaco
Optimal ist der Standort Col de la Madone für die Versorgung der Region um Monaco ohnehin nicht. Der ebenfalls als Senderstandort genutzte Mont Agel schattet den Col de la Madone in diese Richtung ab. Das könnte der Grund dafür sein, dass beispielsweise Riviera Radio für Monaco noch einen Stadtsender auf der Frequenz 106,3 MHz betreibt.
Highlight meines Besuchs am Col de la Madone war die Möglichkeit, auch das Betriebsgebäude der Sendeanlage von innen zu sehen. Ein Techniker sah mich fotografieren und bat mich spontan herein. Dort traf ich dann noch auf den Betreiber und Moderator der Frühsendung von Sequence FM – ein Funkamateur, der für mein Hobby ebenfalls größtes Verständnis hatte.