Campione d'Italia (Foto: SmartPhoneFan.de)
Campione d'Italia (Foto: SmartPhoneFan.de)

Campione d’Italia und Balcone d’Italia

Wie berichtet habe ich gestern früh die Riviera-Küste verlassen. Für eine Nacht blieb ich aber noch auf der Alpen-Südseite. Ich wollte vor allem Campione d’Italia besuchen. Das ist eine italienische Exklave, die am Luganer See liegt und vollständig von der Schweiz umgeben ist.

Ich war schon einmal in Campione d’Italia. Das muss 2009 gewesen sein. Leider sind die hochauflösenden Fotos vom damaligen Besuch verlorengegangen, sodass ich mir vorgenommen habe, den rund 2000 Einwohner zählenden Ort bei passender Gelegenheit erneut zu besuchen.

Gestern war es nun soweit und nachdem ich Ventimiglia schon gegen 07.30 Uhr verlassen hatte, war ich schon vor 12 Uhr vor Ort. Glücklicherweise gab es keine Staus unterwegs und ein herrlicher Sonnenaufgang über dem Meer hat für die zahlreichen Baustellen auf der Autobahn in Ligurien entschädigt.

Einfahrt nach Campione (Foto: SmartPhoneFan.de)
Einfahrt nach Campione (Foto: SmartPhoneFan.de)

Faszinierendes Campione d’Italia

Ich fuhr dieses Mal zunächst nicht direkt nach Campione, sondern Richtung Lugano. Das Navi lotste mich sowieso über den italienisch-schweizerischen Autobahn-Grenzübergang. Die Schweiz hatte sogar stichprobenartige Kontrollen durchgeführt. Ich konnte aber einfach durchfahren.

Kurz vor Lugano hielt ich an. So konnte ich Campione vom gegenüberliegenden Seeufer aus fotografieren, bevor ich zur Exklave fuhr. Dort hielt ich mich eine ganze Weile zum Fotografieren auf. Ich wunderte mich darüber, dass ansonsten eher wenige Touristen vor Ort waren. Das dürfte damit zusammenhängen, dass das Casino seit geraumer Zeit geschlossen ist.

Ich könnte zudem schwören, beim letzten Besuch in Campione am östlichen Ende der Exklave Grenzsteine gesehen zu haben (die Grenze zwischen Italien und der Schweiz verläuft hier direkt neben der Straße). Diese gab es jetzt allerdings nicht mehr. Schade, davon hätte ich sehr gerne Fotos gemacht.

Das Casino ist derzeit geschlossen (Foto: SmartPhoneFan.de)
Das Casino ist derzeit geschlossen (Foto: SmartPhoneFan.de)

Weiterfahrt zum Balcone d’Italia

Von Campione aus fuhr ich zunächst nach Caprino, um Fotos von Lugano zu machen. Der Weg dorthin war recht schmal und für Gegenverkehr nicht ausgelegt. Zum Glück war die Strecke auch nicht stark frequentiert. Als ich ankam, war ich etwas enttäuscht. Von Campione war von hier aus nichts zu sehen und Lugano sieht man von Campione aus genauso gut.

Nun sollte es noch zum Balcone d’Italia gehen. Dieser befindet sich knapp unterhalb des Gipfels des 1314 Meter hohen Sighignola. Die Fahrt dorthin lohnt sich. Zum einen ragt wirklich so etwas wie ein Balkon Richtung Luganer See. Die Aussicht ist phänomenal und nicht zuletzt ist hier auch der Grenzverlauf sehr interessant.

Die Grenze zwischen Italien und der Schweiz verläuft unmittelbar unterhalb des „Balkons“. Ein Stück weiter unten befindet sich ein weiterer „Balkon“. Dieser war als Bergstation für eine nie fertiggestellte Seilbahn gedacht und liegt auf schweizerischem Gebiet. Stolz weht hier auch die schweizerische Flagge, während weiter oben die italienische Flagge im Wind weht.

Blick vom Balcone d'Italia nach Lugano (Foto: SmartPhoneFan.de)
Blick vom Balcone d’Italia nach Lugano (Foto: SmartPhoneFan.de)

Hotel kurzfristig umgebucht

Nun war es an der Zeit, das Hotel für die Nacht aufzusuchen und zumindest mal einzuchecken. Mit der ursprünglich geplanten Unterkunft war ich nicht wirklich zufrieden, obwohl sie gute Bewertungen hat. Zuerst war das Hotel schlecht zu finden, es gab kein Restaurant in der näheren Umgebung und das eigentlich schlimmste: Die Rezeption war nicht besetzt.

Ich machte von der Stornierungsmöglichkeit Gebrauch und buchte mich im B&B Hotel in Como ein. Das Hotel war leicht zu finden, es gibt kostenlose Parkplätze und mit dem Il Birrificio di Como nur 400 Meter weiter ein sehr gutes Restaurant. Das war dann doch ein besserer letzter Abend auf der Alpensüdseite als am globalen Anus, wo ich mangels Rezeption nicht einmal mein Zimmer hätte beziehen können.

Nun geht es unweigerlich weiter Richtung Norden, zumal mein Urlaub am Sonntag endet. Zwei Highlights stehen heute und morgen noch an, wobei diese zum Teil auch etwas wetterabhängig sind. Die Aussichten für den schweizerisch-deutschen Grenzraum sind aber gar nicht so schlecht. Nur die schönen, warmen Riviera-Temperaturen werde ich in den kommenden Monaten schmerzlich vermissen.

Blick nach Süden inklusive Schweizerische Plattform unter dem Balcone d'Italia (Foto: SmartPhoneFan.de)
Blick nach Süden inklusive Schweizerische Plattform unter dem Balcone d’Italia (Foto: SmartPhoneFan.de)

Rundblick vom Balcone d’Italia