Gestern wollte ich nur einen kleinen Ausflug machen, nachdem ich vorgestern sehr weit gefahren bin und auch heute ein größerer Tagestrip ansteht. Es wurde dann zwar doch wieder ein Ganztages-Trip. Allerdings bewegte ich mich in einem recht kleinen Umkreis um Ventimiglia und Monaco.
Los ging es vormittags zunächst nach Norden. Ich wollte mir die Strecke über Olivetta San Michele zur französischen Grenze ansehen. Die Fahrt durch die Berge war sehr schön, aber die Abfahrt nach Olivetta San Michele habe ich verpasst. Wenden war auf den engen Bergstraßen auch schwierig, also fuhr ich kurzerhand auf der SS20 weiter.
Nach etwa einem Kilometer war die französische Grenze erreicht. Ich fuhr weiter bis Breil-sur-Roya. Der malerisch gelegene Ort wäre auch einen längeren Aufenthalt wert. Gestern legte ich nur zum Tanken einen Stopp ein. Danach ging es wieder Richtung Süden.
Besuch auf dem Col de la Madone
Ziel war der 922 Meter hohe Col de la Madone, wo sich eine weitere Sendeanlage von Radio Monte Carlo befindet. Ich fuhr zunächst auf der D2566 bis kurz vor Menton und dann weiter auf der D22 über Sainte-Agnès bis zum Col de la Madone. Diese Strecke ist landschaftlich sehr schön. Die Straße ist aber sehr schmal und ich kann von Glück reden, dass kein Gegenverkehr kam.
Am höchsten Punkt des Col de la Madone machte ich eine Fotopause. Hier kann man sowohl Richtung Meer als auch Richtung Gebirge schauen. Leider war der Himmel nicht ganz klar. Dafür erhielt ich bei Radio Monte Carlo sogar eine kleine Führung durch das Betriebsgebäude. Ein Techniker sah mich dort fotografieren und zeigte mir die Anlagen.
Weiterfahrt zum Mont Agel
Wenn man in der Nähe der heute für UKW-Sendungen genutzten früheren Antenne für die Mittelwellenfrequenz 1467 kHz steht, sieht man Richtung Süden bereits den Mont Agel von hinten. Von diesem für Monaco noch wesentlich besser gelegenen Standort werden zahlreiche Hörfunkprogramme ausgestrahlt, sodass der Mont Agel mein nächstes Ziel war.
Der Berggipfel ist militärisches Sperrgebiet. Immerhin kann man bis zum Monte Carlo Golf Club fahren. Von dort aus hat man einen guten Blick auf die Sendeanlagen. Unterwegs gibt es mehrere Stellen mit hervorragender Aussicht auf Monaco und die gesamte Region von Ventimiglia bis Saint Tropez. Die Fahrt hat sich somit gelohnt.
Abend in Menton
Eines habe ich am Mont Agel vermisst: Die früher von Trans World Radio genutzten Kurzwellen-Sendeanlagen. Diese sind offenbar gesprengt worden. Ich fuhr über Fonbonne wieder nach Süden und stattete der französischen Grenzstadt Menton noch einen Besuch ab. Diesen nutzte ich auch zum Abendessen direkt am Strand.
Ich mag zwar Italien eigentlich mehr als Frankreich, muss aber zugeben, dass mir Menton besser gefällt als Ventimiglia. Das ist ein richtig nettes Küstenstädtchen mit schönen Restaurants. Zu „normalen Zeiten“ würde ich abends wohl regelmäßig nach Menton zum Essen fahren. Die Grenzkontrollen sind mir aber nicht so richtig geheuer. Daher passiere ich den Landstraßen-Grenzübergang nur dann, wenn es sich – wie gestern Abend – nicht vermeiden lässt.
Der Rückweg ins Hotel war von Menton aus nicht weit. Keine 15 Minuten fuhr ich zurück nach Ventimiglia. Der Grenzübergang war (anders als der Übergang in den Bergen, wo ich morgens war) erwartungsgemäß besetzt. Während die französischen Beamten Einreisende kontrollierten, wurde man nach Italien einfach durchgewunken. Recht so, die Grenzkontrollen gehören an die Außengrenzen des Schengen-Raums – und diese befinden sich definitiv nicht zwischen Menton und Ventimiglia.