Blick vom Fürstenpalast auf Monaco (Foto: SmartPhoneFan.de)
Blick vom Fürstenpalast auf Monaco (Foto: SmartPhoneFan.de)

Nach 39 Jahren zurück in Monaco

Ende 1982 habe ich zusammen mit meinen Eltern Monaco besucht. Auch damals waren wir an der italienischen Riviera im Urlaub und haben einen Tagesausflug nach Frankreich und Monaco gemacht. Gestern hatte ich einen entscheidenden Vorteil: Da sich mein Hotel in Ventimiglia und somit in Grenznähe befindet, war die Anreise nicht so weit wie damals, als wir vom deutlich weiter entfernten Pietra Ligure anreisten.

Ich fuhr direkt nach dem Frühstück los, um möglichst viel vom Tag zu haben. Ich nahm die Strecke über die Autobahn, um den lokalen Berufsverkehr zu umgehen. Das klappte auch sehr gut. Nur die italienische Autobahngebühr empfand ich speziell an dieser Stelle als Frechheit. Ich löste an der Ausfahrt das übliche Ticket und unmittelbar dahinter befand sich die letzte Mautstation auf italienischem Boden, die mir für wenige hundert Meter Strecke 2,50 Euro abknöpfte.

Der monegassische Fürstenpalast (Foto: SmartPhoneFan.de)
Der monegassische Fürstenpalast (Foto: SmartPhoneFan.de)

Keine Grenzkontrollen

Die befürchteten Grenzkontrollen gab es auf der Autobahn nicht. Dafür stand die Gendarmerie an der Ausfahrt Richtung Monaco. Kontrolliert wurde dort aber ebenfalls nicht. So konnte ich problemlos nicht nur nach Frankreich, sondern auch nach Monaco einreisen. Der zum Teil sehr kuriose Grenzverlauf zwischen beiden Ländern zeigte sich immer wieder anhand des Navigationssystems in meinem Auto. Dieses zeigt nämlich bei jedem Grenzübertritt die Höchstgeschwindigkeiten für das Land an, in dem man sich gerade befindet. Diese Anzeige erschien immer wieder – abwechselnd für Frankreich und Monaco – hinter einem Tunnel oder einem Kreisel. Zum Teil auch, wenn man einfach nur die Straße entlangfuhr.

Ein Parkhaus in der Nähe des Jachthafens war schnell gefunden, sodass ich dann zu Fuß Monaco bzw. vor allem Monte Carlo erkunden konnte. Ich ging zuerst entlang der Küste Richtung Osten bis zur Grenze nach Frankreich. Danach bewegte ich mich mehr Richtung Innenstadt. Hier waren unter anderem das Casino und der Fürstenpalast die Highlights. Zwischendurch gönnte ich mir einen Eisbecher und etwas zu trinken. Nachmittags habe ich noch Riviera Radio, eine englischsprachige Hörfunkstation für die Küstenregion, besucht.

Casino Monte Carlo (Foto: SmartPhoneFan.de)
Casino Monte Carlo (Foto: SmartPhoneFan.de)

Spätnachmittag in Saint-Jean-Cap-Ferrat

Nun war es an der Zeit, das Auto abzuholen und noch ein bisschen die Umgebung des Fürstentums zu erkunden. Ich fuhr nach Westen weiter bis nach Saint-Jean-Cap-Ferrat. Das liegt auf einer Halbinsel zwischen Monaco und Nizza. Hier verbrachte ich den restlichen Tag. Gegen Abend kehrte ich in einem Restaurant in der Hafengegend ein, bevor ich den Rückweg nach Italien antrat.

Ganz ohne Pannen verlief die Rückfahrt leider nicht. An einer Stelle bog ich falsch ab, sodass ich nicht auf der Autobahn, sondern auf der Landstraße nach Nizza landete. Es gab auch kaum Wendemöglichkeiten, sodass ich bis Nizza weiterfuhr und dort auf die Autobahn fuhr. Gegen 20 Uhr war ich wieder in Ventimiglia. Apropos Autobahn: In Frankreich konnte ich die Maut kontaktlos mit der Samsung Galaxy Watch 3 bezahlen. Das kannte ich bislang nur aus Österreich und hat mir gut gefallen. Diesbezüglich sollte Italien auch dringend nachrüsten.

In Monaco gibt es auch Grünflächen (Foto: SmartPhoneFan.de)
In Monaco gibt es auch Grünflächen (Foto: SmartPhoneFan.de)

Monaco ist eine Reise wert

Ich möchte die Stunden in Monaco nicht missen. Der nach dem Vatikan zweitkleinste Staat der Erde sieht so ein kleines bisschen wie Honolulu aus – nur dass alles komprimiert auf engstem Raum an einem Hang liegt. Anders geht es nicht, denn Hinterland gibt es hier nicht. Gefühlt wird an jeder zweiten Ecke gebaut. Das fand ich rein lärmtechnisch gesehen nicht so schön. Aber ansonsten ist Monaco wirklich eine Reise wert.

Prunkvolle Jachten im Hafen, Hotel-Anlagen, die selbst vergleichbare Bauten in Las Vegas in den Schatten stellen, Casino, Palast… Wahnsinn. Dieses Land muss man gesehen haben. Leben möchte ich dort – wie in den meisten anderen mir bekannten Großstädten aber nicht. Lärm, (zu) viele Menschen auf engem Raum, kaum Parkplätze und eine Kugel Eis für 3 Euro… das sehe ich mir sehr gerne einmal an. Gemütlicher fand ich es aber in Seborga.