Gestern bin ich von Lindau nach Südtirol weitergereist. Die deutsch-österreichische Grenze war schnell erreicht. Kontrollen gab es nicht. So konnte ich problemlos nach Vorarlberg weiterreisen. Schon nach wenigen Kilometern verließ ich bei Lochau die Rheintal-Autobahn, denn hier war bereits das erste Etappenziel
Ich wollte den Pfänder besuchen, sofern das Wetter mitspielt. Wir hatten gestern blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein, sodass sich dieser Plan in die Tat umsetzen ließ. Der Pfänder ist mir seit Jahrzehnten als Senderstandort des Österreichischen Rundfunks bekannt.
Sogar zuhause in Biebergemünd ist ORF Radio Vorarlberg vom Pfänder auf 98,2 MHz hin und wieder zu empfangen. Vom Pfänder habe ich vor etwas mehr als zwei Jahren auch erstmals – allerdings auf der Schwäbischen Alb – den österreichischen DAB+-„Bundesmux“ empfangen. Besucht habe ich diesen Standort aber noch nie.
Vormittag auf dem Pfänder
Der 1062 Meter hohe Pfänder ist ein beliebtes Ausflugsziel. Er ist daher schon in Lochau gut ausgeschildert. Man kann zwar auch mit der Seilbahn auf den Berg fahren. Ich entschied mich aber schon aus Zeitgründen für die Fahrt mit dem Auto. Etwa 15 Gehminuten vom Gipfel entfernt befindet sich ein Parkplatz.
Erwartungsgemäß waren die Straßen auf den Berg recht schmal. Bei Gegenverkehr wurde die Fahrt etwas abenteuerlich. Aber gegen 10.30 Uhr hatte ich den Parkplatz erreicht. Von dort hat man bereits einen schönen Blick zum Gipfel und zur heute von der ORS Group betriebenen Sendeanlage.
Ich ging nach oben, machte auch unterwegs schon einige Fotos, zumal auch der Blick zum Bodensee sehr gut ist. Oben angekommen bewunderte ich erst einmal die Sendeanlage, bevor ich zum Gipfelkreuz weiterging, das sich oberhalb des Senders unweit eines Ausflugslokals befindet.
Enttäuschend waren eigentlich nur die von mir mit dem Sony XDR-P1DBP durchgeführten Empfangsversuche. Die starken Ortssender – alleine neun DAB+-Multiplexe senden vom Pfänder – sorgen dafür, dass ich nicht mehr empfangen konnte wie am Abend zuvor in Lindau.
Weiterfahrt zum Reschen
Es muss fast 20 Jahre her sein, dass ich zuletzt über den Reschenpass nach Südtirol fuhr. Gestern war es wieder einmal soweit. Nach dem Besuch auf dem Pfänder ging es weiter über die Rheintal-Autobahn und die österreichische S16 nach Landeck in Tirol.
Von der S16 wurde ich überrascht, denn mir war nicht mehr bewusst, dass die Autobahn nicht durchgehend ist. Letztendlich war das aber egal, denn es gab keine Staus. Kaum den Arlberg-Tunnel passiert, kam ich an der Ausfahrt zu einem Ort vorbei, der im vergangenen Jahr traurige Berühmtheit erlangt hatte: Ischgl.
Ich bog in Landeck auf die Bundesstraße 180 ab und fuhr Richtung Reschenpass weiter. Dort kam ich nach mehr als zwölf Jahren auch wieder einmal an Samnaun vorbei. Auch hier hätte sich ein Zwischenstopp gelohnt, aber es war schon Nachmittag und irgendwann wollte ich natürlich mein Tagesziel erreichen.
Als ich 2009 zuletzt im Samnaun war, hatte ich wiederum nicht auf dem Schirm, wie nah Südtirol ist. Der Reschenpass liegt nur wenige Kilometer südlich der schweizerischen Gemeinde – unweit des Dreiländerecks Österreich – Italien – Schweiz, das ich bei Gelegenheit ebenfalls gerne einmal bereisen möchte (wobei ich nicht weiß, wie zugänglich das überhaupt ist).
Fotosession an der Grenze
Auf dem Reschenpass ließ ich es mir nicht nehmen, anzuhalten und eine Fotosession einzulegen. Das habe ich vor vielen Jahren schon einmal gemacht, aber solche Grenzübergänge interessieren mich nunmal und mir ist dieses Mal aufgefallen, dass es die imposanten Mobilfunkantennen direkt an der Grenze nicht mehr gibt, die hier früher weithin sichtbar waren. Guten Empfang gab es trotzdem.
Auch an der Grenze zwischen Österreich und Italien gab es keine Kontrollen. Bei der Ausreise aus Österreich hatte lediglich ein Schild daran erinnert, dass man bei der Wiedereinreise geimpft, genesen oder getestet sein muss. Kontrolliert wird das zwar vermutlich ebenfalls nicht, man sollte sich aber nicht darauf verlassen, denn Stichproben gibt es sehr wohl, wie man von Italien-Urlaubern immer wieder hört.
Nun fuhr ich nach Partschins weiter, wo ich an diesem Wochenende langjährige Freunde besuche. Gegen 17 Uhr hatte ich das Reiseziel erreicht. Nachdem wir uns eineinhalb Jahre nicht mehr gesehen haben, gab es natürlich viel zu erzählen. So war ich erst nach Mitternacht im Bett und ein schöner Tag in den Alpen ging zu Ende.