Der Münchner Lokalsender Radio Arabella unternimmt erneut den Versuch, sein zweites, überregional verbreitetes Programm neu aufzustellen. Im Frühjahr 2019 war die Welle zunächst unter dem Namen Arabella Kult gestartet. Das Musikformat war sehr „speziell“ und demnach vermutlich wenig erfolgreich.
Am 9. November 2020 erfolgte ein Relaunch. Anstelle eines Mixes aus deutschen Schlagern, Oldies sowie italienischen und französischen Songs wurde nun Musik von den 80er Jahren bis heute ausgestrahlt. Zudem hatte der Sender seinen Namen in Arabella Bayern geändert. Ich schrieb es damals bereits: Das Format gibt es bei zig anderen Radiostationen und es gab eigentlich keinen Grund, Arabella Bayern einzuschalten.
Classic Hits und große Rotation
Anfang September hat sich das geändert. Arabella Bayern sendet jetzt unter dem Motto „70er, 80er, 90er – Unsere Zeit!“ Dabei ist der Claim Programm, den musikalisch ist Arabella Bayern „älter“ geworden. Zudem hat Arabella Bayern eine im Vergleich mit vielen anderen Radiostationen sehr große Rotation. Sprich: Die gespielten Musiktitel wiederholen sich sehr selten.
Bingo, das ist es! Arabella Bayern spielt Classic Hits und verzichtet auf Songs aus den 2000ern, die man auch bei Bayern 3, Antenne Bayern und zig anderen Radiostationen hören kann. Die Musik klingt dennoch „frischer“ und lebendiger als beispielsweise bei Bayern 1. Das könnte durchaus der Schlüssel zum Erfolg sein.
Und die Konkurrenz?
Zugegeben: Classic Hits sind nicht gerade eine neue Erfindung. Das Format ist im Trend. In den vergangenen zwölf Monaten sind über DAB+ Programme wie 80s80s, Nostalgie und Absolut Oldie Classic auf Sendung gegangen. Aber 80s80s ist auf eine Dekade beschränkt, das Voicetracking bei Nostalgie klingt fürchterlich und bei Absolut Oldie Classics ist die Musik-Rotation sehr klein.
Leider gibt es bei Arabella Bayern nur werktags morgens Moderation. Ansonsten ist Nonstop-Musik zu hören, die nur durch Nachrichten unterbrochen wird. Bleibt zu hoffen, dass der Anteil der moderierten Sendungen ausgebaut wird, wenn das Programm Ende des Jahres bayernweit über DAB+ zu empfangen ist.