Als ich am vergangenen Samstag von der Emilia-Romagna nach Kärnten unterwegs war, habe ich unterwegs auch das Programmangebot auf DAB+ beobachtet. Besonders erstaunt war ich darüber, dass ich die Multiplexe aus Slowenien und Kroatien schon weit westlich von Padua in guter Qualität im Autoradio empfangen konnte.
Zwischen Padua und Venedig wurden die Signale immer stabiler. Als ich auf der Autobahn 4 nördlich der Adriaküste unterwegs war, konnte ich die Multiplexe aus den beiden östlichen Nachbarländern Italiens durchgehend und praktisch ohne Aussetzer empfangen.
Wie gut der Empfang wirklich war, zeigte sich, als ich von Cervignano nach Aquileia und von dort weiter nach Lignano und Bibione fuhr. Auch hier waren die Programme aus Slowenien und Kroatien genauso gut wie die italienischen Multiplexe zu hören.
Regionales italienisches Programmangebot fehlt
Was mir negativ aufgefallen ist: Während es in der Emilia-Romagna zumindest einen privaten Ballungsraum-Mux gibt, fehlt ein solches Angebot in Friaul gänzlich. So waren aus Italien selbst nur die Multiplexe der RAI, von EuroDAB und DAB Italia zu empfangen.
Aus Slowenien konnte ich an der nördlichen Adriaküste ein zweites DAB+-Ensemble hören. Neben dem landesweiten Mux im Kanal 10D war auch das regionale Programmangebot für den Westen des Landes im Kanal 12C zu empfangen. Hier werden mit Radio Koper und Radio Capodistria allerdings nur zwei Programme verbreitet.
Gähnende Leere im Kanaltal
Auf der Weiterfahrt nach Norden wurden die Signale aus Kroatien schnell schwächer. Das slowenische Programmangebot blieb etwas länger erhalten. Als ich nördlich von Tolmezzo aber ins Kanaltal fuhr, waren nicht einmal mehr die italienischen Multiplexe zu empfangen. Hin und wieder kam der landesweite slowenische Multiplex noch durch. Ansonsten ist die Region noch DAB+-frei.
Bei Fella taucht schließlich der überregionale österreichische DAB+-Multiplex auf. Dieser kommt mit 5 kW vom Dobratsch und ist auch im nördlichen Kanaltal störungsfrei zu empfangen, solange man sich außerhalb von Tunneln bewegt, was auf den letzten Kilometern vor der italienisch-österreichischen Grenze eher selten der Fall ist.