Zu meinen Interessen zählen seit vielen Jahren auch kleine Staaten, Mikronationen oder auch spannende Grenzverläufe. So war ich schon 1998 einmal in San Marino. Das war allerdings ein Tagesausflug von Bibione aus. Wenn man bedenkt, dass die Anreise schon rund vier Stunden Zeit in Anspruch nahm, kann man sich vielleicht vorstellen, dass der Aufenthalt nicht ganz so lange war.
Heute dauerte die Anreise von Cesenatico aus nur rund 45 Minuten. Gleich nach dem Frühstück habe ich mich auf den Weg gemacht. Unterwegs hielt ich zwei oder drei Mal an, um DAB+ DX zu machen. Während in Cesenatico nur die beiden landesweiten privaten italienischen Multiplexe zu hören sind, gaben sich unter anderem auf der Höhe von Torre Pedrera Programme aus Slowenien und Kroatien ein Stelldichein.
Ankunft in San Marino
Als ich schließlich an der Grenze zwischen Italien und San Marino war, musste ich feststellen, dass die Stadt San Marino noch relativ weit entfernt war. Das Land ist größer als ich gedacht habe und in Erinnerung hatte. So war die Grenze gut und gerne 15 Autominuten von meinem Parkplatz am Kursaal entfernt.
Apropos Kursaal: Das steht tatsächlich auf Deutsch an der Fassade. Es handelt sich aber eigentlich um ein „Multifunktionsgebäude“, in dem auch die Gendamerie und – wie ich erst später herausfand – RTV San Marino untergebracht sind. Das sieht man von vorne nicht.
Stadtbummel bis zum Nachmittag
Nun habe ich mich zu Fuß auf den Weg nach San Marino Stadt gemacht. Dort begegnete ich als erstes der italienischen Botschaft. Das große Nachbarland ist offenbar auch der einzige Staat mit einer Botschaft in San Marino.
Dann ging es zum Monte Titano mit seinen drei Gipfeln. Mit 739 Metern ist der Monte Titano der höchste Punkt von San Marino. Hier sind nicht nur drei Burgen, sondern auch die Basilika von San Marino und im Prinzip die gesamte Innenstadt zu finden. Ein Tag ist fast etwas zu wenig, um wirklich alles zu sehen.
Rückweg mit Unterbrechung
Als ich noch in der Stadt unterwegs war, stellte sich heraus, dass sich die Sendeanlage von RTV San Marino in unmittelbarer Nähe meines Autos befinden muss. Als ich dort ankam, sah ich zunächst etwas unscheinbare Antennen auf dem Dach. Zudem entdeckte ich einen etwas komischen Eingang zur öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt des Kleinstaates.
Nun ging ich um das Kursaal-Gebäude herum… und stand vor dem Haupteingang des Funkhauses. Der Weg zu RTV San Marino ist nicht ausgeschildert. Wer nicht weiß, wo sich das Funkhaus befindet, sucht sich zu Tode. Ich habe dem Sender dann noch einen kurzen Besuch abgestattet, bevor ich San Marino Stadt wieder verlassen habe.
Abendessen in San Marino
Ich bin nun noch etwas durch die Dörfer von San Marino gefahren. Dabei stellte ich fest, dass San Marino ein Geheimtipp zum Tanken ist. Die Spritpreise sind rund 15 Cent pro Liter günstiger als in Italien. Blöd dass ich morgens noch in Italien aufgetankt hatte.
Ich bin auf dem Rückweg – noch in San Marino – etwas Essen gegangen. Dann war es an der Zeit, wieder nach Italien zu fahren. Der Tag in San Marino war sehr schön. Der mit rund 60 Quadratkilometern fünftkleinste offiziell anerkannte Staat der Welt ist definitiv eine Reise wert.