Heute war ich recht früh wach. Mich hatte wohl das Reisefieber gepackt. Schließlich sollte es erstmals seit vielen Jahren wieder für einige Tage an die Adria gehen. Vor dem Frühstück hatte ich noch etwas Zeit für das DX-Hobby. Dabei habe ich mich vor allem auf den DAB+-Empfang in Füssen konzentriert.
Das Frühstück im Hotel war hervorragend und fast war es ein bisschen schade, Füssen schon so schnell wieder zu verlassen. Aber – siege oben – heute sollte es ja zum eigentlichen Hauptreiseziel der ersten Urlaubswoche gehen. Und einen mehrtägigen Besuch in der Emilia-Romagna steht bei mir seit Jahren auf der Agenda.
Abreise um 9 Uhr
Gegen 9 Uhr machte ich mich auf den Weg zur österreichischen Grenze. Ich nahm nicht den Übergang an der A7. Stattdessen fuhr ich den gleichen Weg, den ich gestern zu Fuß gegangen bin. Hintergrund: Ich wollte in Weißhaus, dem ersten Ort auf österreichischer Seite, tanken. Das ist deutlich günstiger als in Deutschland.
Die Tankstelle war hinsichtlich der Bezahlmöglichkeiten etwas seltsam. Kreditkarten wurden nicht angenommen, dafür aber „EC-Karten“, die es ja eigentlich nur in Deutschland gibt. Aber gut, der Tank war wieder voll und so konnte es weitergehen.
Zähfließender Verkehr am Fernpass
Der Weg über den Fernpass war wie immer beschwerlich, den es war sehr viel Verkehr. Dafür war die Landschaft sehr schön. Auch wenn ich dort schon mehrfach war, wird es in den Tiroler Bergen niemals langweilig – erst recht bei strahlendem Sonnenschein wie heute.
Auf der Südseite routete mich das Navigationssystem über Imst. Das ist eigentlich ein Umweg, aber vermutlich bin ich so einem Stau entgangenen. Am späten Vormittag bog ich in Innsbruck auf die Brennerautobahn ab und machte mich hinsichtlich der Mautstation an der Europabrücke auf das schlimmste gefasst. Es gab aber keine Wartezeiten und ich konnte sogar mit der Apple Watch bezahlen.
Keine Corona-Kontrollen an den Grenzen
Am Brennerpass wurde weder auf österreichischer, noch auf italienischer Seite kontrolliert. Es standen nicht einmal Beamte an der Grenze. Quasi Normalbetrieb, als ob es kein Corona gäbe. Den einzigen Corona-spezifischen Hinweis („Corona-Einreisebestimmungen beachten“) auf der gesamten Reise habe ich gestern Abend gesehen, als ich von Tirol zurück nach Bayern gelaufen bin.
Die Autobahn durch Südtirol und das Trentino war hoffnungslos überlastet. Von Brixen bis hinter Bozen lotste mich das Navi über die Brenner-Staatsstraße. So sah ich mit Interesse, wie der Verkehr auf der Autobahn stockte, während ich recht gut vorankam.
Kein Blick zum Gardasee
Dass man den Gardasee von der Autobahn aus nicht sieht, war mir gar nicht mehr bewusst. Aber nun ging es endlich wieder zügig vorwärts. Ich fuhr an Verona und Modena vorbei Richtung Bologna und Ravenna. Bei Imola stockte der Verkehr wieder etwas, aber sonst kam ich ganz gut voran.
Als ich schließlich im Hotel Beau Soleil in Cesenatico ankam, war es schon nach 18 Uhr. Ich war also fast drei Stunden später als vom Navi heute früh in Aussicht gestellt am Ziel. Etwa eine halbe Stunde hatte ich selbst verschuldet, denn bei Innsbruck hielt ich an, um mir die DAB+-Radiolandschaft der Tiroler Landeshauptstadt etwas genauer anzusehen.
Für italienische Verhältnisse habe ich sogar ein recht großes Hotelzimmer. Kein Vergleich zu der gefühlten Gefängniszelle, mit der ich es vor etwa 25 Jahren in Bibione zu tun hatte. Sogar einen kleinen Schreibtisch gibt es und die Qualität des WLAN-Internetzugangs ist sehr gut.
Pizza zum Abschluss des Tages
Ich war heute Abend noch kurz am Strand und habe einen kleinen Spaziergang gemacht. In einem typisch italienischen Restaurant habe ich den Tag schließlich ausklingen lassen. Neben einer Pizza habe ich mir auch ein Tiramisu gegönnt. Schließlich hatte ich seit dem Frühstück in Füssen nichts mehr gegessen.
Ich bin sehr froh, nach vielen Jahren wieder einmal an der Adria zu seun. Ich kann nicht einmal genau sagen, wann ich – abgesehen von Tagesausflügen von Kärnten aus – das letzte Mal am Adriatischen Meer war. In jedem Fall war ich 1998 doch hier, vielleicht auch 1999 noch einmal. Ich kann es beim besten Willen nicht mehr sagen.