Antenne Österreich geht heute als neues bundesweites Privatradio in Österreich an den Start. Gesendet wird im überregionalen DAB+-Multiplex Österreichs, der im Sommer vergangenen Jahres seinen vorläufigen Endausbau erreicht hat.
Bei Antenne Österreich handelt es sich unter dem Strich um eine österreichweit ausgestrahlte Version von Antenne Salzburg. Die Programme gehören – wie auch Radio Austria – zur Mediengruppe von Wolfgang Fellner.
Für Radio Austria hatte der Konzern die frühere Hauptfrequenz von Antenne Salzburg, 101,8 MHz, „geopfert“. Nur so ist es gelungen, die erforderliche technische Reichweite zu erreichen, um eine Lizenz als bundesweites Privatradio zu erhalten.
Antenne Salzburg ist seitdem nur noch über vier Low Power Sender auf UKW zu empfangen. Weitere Frequenzen sind geplant. Dennoch wird das Programm im analogen Radio wohl nie mehr die große technische Reichweite bekommen, die es auf 101,8 MHz hatte.
Bundesweit digital
Nun macht man aus der (Frequenz-)Not eine Tugend und verschafft Antenne Salzburg unter dem Namen Antenne Österreich zusätzliche Reichweite. Neben DAB+ wird auch über einen Livestream gesendet. Doch wird der Sender wirklich Erfolg haben?
Für meine Begriffe klingt Antenne Österreich dem schon existierenden Radio Austria und damit auch dem öffentlich-rechtlichen Hitradio Ö3 viel zu ähnlich. Regional in Salzburg mag das funktionieren, da man aus der Region für die Region berichtet und die Leute im Bundesland sich mit der „Antenne“ identifizieren können.
Aber österreichweit ist das einfach nur ein weiteres Programm, das aktuelle Songs mit Titeln aus den 80er und 90er Jahren mischt. Da frage ich mich ernsthaft, welche Zielgruppe das Programm anvisiert. In der jetzigen Form ist Antenne Österreich schlicht überflüssig.
Schade dass österreichische Privatfunker einmal mehr keinen Mut beweisen, einmal etwas anderes zu machen. Wie wäre es mit einem landesweiten Schlagerradio, einer Classic Hits Welle oder einem „echten“ Oldiesender? Aber eine weitere Ö3-Kopie, die niemals dem Original das Wasser reichen können wird? Darauf hat die österreichische Radiolandschaft sicher nicht gewartet.