Der Teamviewer war viele Jahre lang meine bevorzugte Lösung, um aus der Ferne auf einen meiner Computer zuzugreifen. Im vergangenen Jahr hatte ich Anydesk als mögliche Alternative getestet. Da kam es aber zu Kompatibilitätsproblemen, wenn vom Mac auf einen Windows-Rechner zugreifen wollte und umgekehrt. Jetzt musste ganz schnell eine Alternative her.
Als ich am vergangenen Wochenende auf den Playout-Rechner von Telstar Radio zugreifen wollte, zeigte mir Teamviewer den Hinweis an, ich nutze die Software „offensichtlich im gewerblichen Umfeld“. Daher werde der Einsatz nun begrenzt und die aktuelle Sitzung nach fünf Minuten getrennt.
Ich habe Teamviewer erst zum zweiten Mal in diesem Jahr überhaupt genutzt. Die Unterstellung der gewerblichen Nutzung ist eine Unverschämtheit, soll aber natürlich der Gewinnmaximierung dienen. Das ist an sich nicht verwerflich, wenn es klare Regeln dafür gäbe, was mit dem kostenlosen Account möglich ist und wo eben auch dessen Grenzen sind.
Kostenpflichtiger Account zu teuer
Ich hätte mir sogar vorstellen können, Teamviewer kostenpflichtig zu nutzen. Preise im Bereich von 30 Euro pro Monat sind für eine Software, die tatsächlich tagtäglich gewerblich genutzt wird, durchaus fair. Für die private, gelegentliche Nutzung ist das aber definitiv zu teuer.
Teamviewer sollte für Privatkunden Alternativen anbieten – etwa ein Zeitmodell, bei dem man quasi einen Minuten- oder Stundenpreis für die Nutzung zahlt. Sind die Kosten fair und bewegen diese sich in einem überschaubaren Rahmen, so hätte ich nichts dagegen einzuwenden.
Auch von mehreren Freunden und Bekannten hörte ich, dass es ihnen mit Teamviewer ähnlich ergangen ist wie mir. Ich bezeichne das als unseriöses Raubrittertum und habe bei der Deinstallation der Software den Link zu Chrome Remote Desktop als Feedback mitgeschickt. Die Google-Lösung ist kostenlos und befindet sich bei mir jetzt im aktiven Einsatz – vermutlich wie bisher Teamviewer maximal vier, fünf Mal pro Jahr.