Anfang März ist mit Radio Sol FM Fuerteventura ein weiteres deutschsprachiges Privatradio auf den Kanarischen Inseln gestartet. Zunächst war die Station nur via Internet zu empfangen. Ab sofort steht für Costa Calma und Umgebung auch eine UKW-Frequenz zur Verfügung.
Radio Sol FM Fuerteventura sendet direkt vom Dach des Studiogebäudes aus auf der Frequenz 94,9 MHz. Die Frequenzwahl ist unglücklich, denn direkt „nebenan“ auf 95,1 MHz arbeitet der Hauptsender von Hola FM vom Standort La Lajita, der ebenfalls für die Versorgung der Region um Costa Calma gedacht ist.
Mit höherwertigen Receivern reichen die 200 kHz Abstand zwischen den beiden deutschsprachigen Radiostationen für störungsfreien Empfang aus. Anders sieht es aus, wenn der Hörer ein preiswertes, einfaches und vielleicht älteres Radio nutzt. Dann kann es zu gegenseitigen Überlagerungen kommen, sodass beide Programme nicht störungsfrei zu empfangen sind.
Auch Überreichweiten können Empfang verschlechtern
Weiterer Nachteil der Frequenz 94,9 MHz ist die direkte „Nachbarschaft“ zur 94,8 MHz, die von Radio Mars am Standort Safi in Marokko genutzt wird. Dieser Sender ist zwar nicht täglich, aber aufgrund troposphärischer Überreichweiten doch recht oft an der Ostküste von Fuerteventura zu hören.
Für Radio Sol FM wäre der Wechsel auf eine geeignetere Frequenz vermutlich die beste Lösung. Denkbar wäre beispielsweise 106,9 MHz. Auf dieser Frequenz sendete früher Hola You, die nicht mehr existierende Jugendwelle von Hola FM. Seit der Hola-You-Abschaltung ist die Frequenz im Raum Costa Calma unbelegt.
Radio Sol FM hat im laufenden Programm bereits angekündigt, sein terrestrisches Sendegebiet weiter ausbauen zu wollen. Das ist zu begrüßen, denn jedes zusätzliche deutschsprachige Programm bereichert die Medienvielfalt auf den Kanarischen Inseln. So stümperhaft wie das im Norden von Fuerteventura sendende Can and More sollte man bei der Frequenzplanung allerdings nicht vorgehen.