Die vergangenen zwölf Monate sind für uns alle ziemlich anders verlaufen als eigentlich gedacht. Ich fürchte, es wird auch noch eine Weile dauern, bis wieder Normalität einkehrt. So erinnere ich mich gerne, aber auch mit einer gehörigen Portion Wehmut an meine letzten „normalen“ Reisen vor der Corona-Krise.
Im Januar 2020, als ich auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas war, rechnete ich noch nicht damit, welche Ausmaße Corona annehmen würde. Dass die Lage doch etwas ernster ist, wurde mir bewusst, als das Mobile World Congress (MWC) wenige Wochen später abgesagt wurde.
Noch Ende Februar saß ich mit Hobbyfreunden zusammen und berichtete von Reiseplänen im März und Juni in die USA. Ein Kumpel meinte damals schon: „Bis Juni wird internationales Reisen nicht mehr möglich sein.“ Damals hatte die Schweiz gerade Veranstaltungen auf maximal 1000 Teilnehmer begrenzt.
Im März auch ohne ITB in Berlin
Schließlich wurde auch die ITB in Berlin abgesagt. In die Bundeshauptstadt bin ich dennoch gefahren, um Kollegen und Freunde zu treffen und um die Reise auch für Besuche bei BH eins in Potsdam und Hamburg Zwei in der Hamburger Meile zu nutzen.
Irgendwie ahnte man da schon: Es könnte vorerst das letzte Mal sein – und so war es ja auch. Abseits der ausgefallenen Messe war das eine letzte normale Reise – ohne Maske, ohne Abstandsregeln. Aus heutiger Zeit kommt einem diese Reise vor, als habe sie auf einem anderen Stern stattgefunden.
Ich bin froh, die Fahrt gemacht zu haben. Der Florida-Urlaub zu meinem 50. Geburtstag musste dann schon entfallen. Ich will dennoch nicht klagen, denn während viele Leute seit mehr als einem Jahr nicht mehr „rausgekommen“ sind, war ich unter anderem in Kiel und auf Rügen, auf Rhodos und auf Fuerteventura. Dazu habe ich im Sommer einige Wochenend-Ausflüge gemacht.
Wie geht es weiter?
Die Frage ist nun eher, wie es weitergeht. Eigentlich möchte ich an Pfingsten – wie schon im vergangenen Jahr – nach Kiel fahren. Im Juli steht eine Reise nach Österreich und Italien an und für Oktober habe ich die USA auf dem Schirm. Da könnte ich auch gleich die Fachmesse NAB „mitnehmen“, sofern sie stattfindet.
Ob das alles so klappt? Das kann im Moment natürlich niemand sagen. Eigentlich hoffe ich, dass es endlich mit den Impfungen vorwärts geht und wir bis zum Sommer das schlimmste überstanden haben. Wenn ich allerdings bei hessenschau.de lese, dass die Frankfurter Buchmesse im Oktober gemäß der „im Herbst geltenden Hygieneregelungen“ stattfinden soll, dann fehlt mir so ein bisschen der Optimismus.
Bis Herbst möchte ich mich eigentlich zumindest in Europa wieder frei bewegen, Masken entsorgen und auf Abstand verzichten können. Vielleicht klappt es ja dann irgendwann auch noch mit meiner Reise nach Australien, die ich eigentlich zwischen CES und MWC in diesem Jahr machen wollte.