So langsam muss ich mich mit dem Gedanken vertraut machen, demnächst nach Deutschland zurückzufliegen. Pessimistisch ausgedrückt ist das schon in drei Wochen der Fall. Optimistisch betrachtet sind es immerhin noch drei Wochen, bei denen die letzten Tage sogar Urlaub sind.
Als ich Anfang Januar nach Fuerteventura flog, hätte ich nicht mal in schlimmsten Alpträumen damit gerechnet, dass der Lockdown in Deutschland im März immer noch andauert. Niemals hätte ich damit gerechnet, nach so langer Zeit trotzdem noch während des Lockdowns zurückzureisen.
Auf der einen Seite würde ich am liebsten meinen Aufenthalt auf der Insel um weitere vier Wochen verlängern. Auf der anderen Seite muss ich in Deutschland einige Dinge erledigen, die aus der Ferne nicht möglich sind. Daher wird es leider Ende März keine weitere Verlängerung geben.
Mitten in der dritten Welle
Demnach werde ich wohl mitten in der dritten Corona-Welle zurück nach Deutschland kommen. Schlimm finde ich die Entwicklung für Leute, die die ganze Zeit in Deutschland waren, sodass zwischendurch nicht einmal ein paar Wochen Zeit „zum durchatmen“ waren – ein paar Wochen mit geöffneten Geschäften (ohne Click & Meet Quatsch) und Restaurants (bitte nicht „Außengastro“ bei winterlichen Temperaturen) und mit der Möglichkeit, legal Freunde und Bekannte zu treffen.
Hier auf den Kanarischen Inseln und speziell auf Fuerteventura haben sich die Corona-Zahlen leider auch nicht so positiv entwickelt, wie ich es Ende Februar erwartet hatte. Auf Fuerteventura lagen wir kurzzeitig bei einer Sieben Tage Inzidenz von knapp 100. Das geht bei einer insgesamt geringen Einwohnerzahl halt sehr schnell. Mittlerweile sinken die Zahlen wieder (aktuell 66).
Eine tolle Entwicklung gibt es hingegen auf der Nachbarinsel Lanzarote, die sich von mehr als 400 auf unter 40 vorgearbeitet hat. Das hat zwar zwei Monate (mit deutlich geringeren Einschränkungen als in Deutschland) gedauert. Dennoch finde ich das super, zumal die Tendenz weiter sinkend ist. Gran Canaria und Teneriffa pendeln zwischen 40 und 60. Die Zahlen gehen dort nicht durch die Decke, sie sinken aber auch nicht.
Fuerteventura wieder auf Stufe 2
Fuerteventura ist nach der zwischenzeitlich negativen Entwicklung wieder auf Stufe 2 der Corona-Maßnahmen gelandet. Damit sind wir aus meiner Sicht mit einem blauen Auge davongekommen. Gran Canaria ist bei ähnlicher Entwicklung im Januar auf Stufe 3 gelandet.
Während ich mit der Stufe 2 gut leben kann (Ausgagssperre ab 23 Uhr, Treffen mit maximal sechs Personen), ist die Stufe 3 nicht mehr ganz so lustig (Gastronomie nur im Außenbereich und mit wenigen Tischen; das ist Anfang März auch auf den Kanaren teilweise schlicht zu kalt).
Insgesamt scheinen nicht nur die Kanarischen Inseln, sondern auch das spanische Festland und die Balearen Corona wesentlich besser im Griff zu haben als Deutschland. Die deutsche Politik hat leider auf der ganzen Linie versagt, wie mittlerweile auch Kollegen von öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten treffend kommentieren.