Am Mittwoch wurde bekannt, dass der letzte freie Kanal im zweiten überregionalen DAB+-Multiplex Deutschlands wieder vergeben ist. herFunk nennt sich das Programm, das sich speziell an Frauen richtet. Der Sendestart ist für den kommenden Sommer geplant.
Positiv ist, dass der Sendeplatz wieder vergeben ist. Auf das Programm könnte ich allerdings verzichten. Zugegeben: Ich gehöre auch nicht zur Zielgruppe. Vor wenigen Wochen startete bereits anna.FM mit einem ähnlichen Ansatz in Baden-Württemberg auf DAB+.
Zusätzliche Musiksparten fehlen
Ich hätte mir ein Musik-Spartenprogramm gewünscht, das es so im terrestrischen Digitalradio zumindest überregional noch nicht gibt – und das sich an Frauen und Männer gleichermaßen richtet. Beispiele wären Country, Lounge oder Jazz. Auch die Volksmusik ist auf DAB+ derzeit noch stark unterrepräsentiert.
Lounge, Jazz und Volksmusik wären jetzt auch nicht mein Fall. Die Musikfarben wären aber eine Bereicherung für die deutsche Radiolandschaft – und überregional lassen sich solche Spartenkanäle einfacher etablieren als lokal, wo die potenzielle Hörerzahl zu klein wäre.
Deutsches Radio bleibt langweilig
Wenn ich mir anhöre, was der zweite DAB+-„Bundesmux“ in den vergangenen Monaten an neuen Programmen hervorgebracht hat, kann ich leider nur den Schluss ziehen: Deutsches Radio bleibt langweilig und es gibt kaum Programme, die mich wirklich ansprechen.
Stationen wie Schwarzwaldradio, Radio 2Day, extra radio oder BH eins gehören zu den wenigen Lichtblicken, die wir in Deutschland haben. Schade, dass sich die deutsche Radiolandschaft so entwickelt hat. So hatte ich mir das Mitte der 80er nicht vorgestellt, als mich Programme wie Radio Luxemburg und Radio Brenner, Radio M1 und Radio C, Radio Benelux und Radio Drops begeistert hatten.