Jandia und Morro Jable an der Ostküste von Fuerteventura werden durch eine Bergkette von Cofete an der Westküste der Insel getrennt. Zu dieser Bergkette gehört mit dem Pico de la Zarza auch der höchste Berg von Fuerteventura.
Ich hatte mir vorgenommen, meinen aktuellen Aufenthalt auf der Insel auch zu nutzen, um diesen Berg zu besteigen. Am Samstag war Calima-bedingt noch viel Sahara-Staub in der Luft. Am Sonntag war das Wetter deutlich klarer. So entschloss ich mich morgens, den Ausflug auf den 807 Meter hohen Berg zu wagen.
7,5 Kilometer zu Fuß
Die Höhe klingt nach einem einigermaßen entspannten Spaziergang. Ganz so einfach ist es aber doch nicht. Mit einem einfachen PKW muss man am Ortsrand von Jandia parken und die restliche, immerhin 7,5 Kilometer lange Strecke zu Fuß zurücklegen.
Das Wetter war schön. Es war sonnig und nicht zu warm. So gesehen sollte dem Bestaunen von Fuerteventura von oben eigentlich nichts entgegenstehen. Der Wanderweg war auch in einem guten Zustand, sodass ich gut vorankam.
Dreieinhalb Stunden Fußmarsch?
Irgendwo unterwegs wunderte ich mich darüber, dass man überall von einem dreieinhalbstündigen Fußmarsch liest. Nach gut zwei Stunden hatte ich mehr als fünf der 7,5 Kilometer zurückgelegt. Also sollte ich doch eigentlich bald da sein?
Was ich noch nicht wusste: Aus einem schönen Wanderweg wurde ein Irgendwas aus Gestein und Geröll. Zudem war die Steigung sehr steil, da der „Weg“ fast den direkten Weg zum Gipfel nahm. Nur die Tatsache, dass ich schon so viel Zeit und Energie in den Trip investiert hatte, hielt mich davon ab, umzukehren.
Die Belohnung hatte es in sich
Als es dann – tatsächlich nach rund dreieinhalb Stunden – geschafft war, war ich mehr als beeindruckt von der Aussicht über die gesamte Westküste von Fuerteventura – aber auch Richtung Osten. Kein Zweifel, der höchste Punkt von Fuerteventura ist eine Reise wert.
Ich hatte den Sony XDR-P1DBP dabei. Für eine ausgiebige DX-Session war die Zeit zu knapp, aber einen kurzen DAB+-Scan habe ich mir nicht nehmen lassen. Zu empfangen war der Digi-Can-Multiplex von der Nachbarinsel Teneriffa. der im Kanal 9C ausgestrahlt wird.
Beschwerlicher Rückweg
Der Rückweg war noch anstrengender als der Hinweg. Schade fand ich es vor allem, dass es unterwegs nicht wenigstens hier und da eine Bank gab, auf der man sich kurz hätte ausruhen können. So kam ich mit wirklich letzter Kraft und Krämpfen in den Beinen wieder in Jandia an, wo ich mir erstmal einen Eisbecher und kalte Getränke genehmigte.
Rückblickend kann ich sagen: Wenn man die Zeit hat und sich die Bergtour zutraut, sollte man den Pico de la Zarza in jedem Fall besuchen. Die Aussicht ist es definitiv wert. An diese Eindrücke werde ich noch lange zurückdenken.