Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich hier im Blog darüber geschrieben, dass hr1 sein Musikprogramm optimiert hat. Leider wurde die Musikrotation später wieder verschlimmbessert und mit aktuelleren Titeln angereichert, die nicht wirklich zur sonstigen Rotation passen.
Seit einigen Wochen beobachte ich erneut Veränderungen: hr1 setzt wieder mehr auf Classic Hits und melodiöse aktuelle Popmusik. Das Musikprogramm klingt wieder mehr wie aus „einem Guss“ als noch im Herbst vergangenen Jahres.
Woran der Sender noch etwas schrauben könnte ist am Umfang der Rotation. Fast jeder Interpret, jede Band, hat mehr als zwei hörenswerte Songs, die einmal Hits waren. Leider trauen sich aber viele Radiostationen nicht mehr, diese zu spielen. Das ist schade, zumal mehr Abwechslung die Programme aufwerten würde.
MA als Hintergrund?
Doch womit hängen die gerade stattfindenden Programmänderungen zusammen? Aktuell finden in Deutschland wieder die Befragungen für die Media Analyse Audio statt. Natürlich will sich jeder Veranstalter in dieser Zeit ganz besonders gut aufstellen. So gesehen ist es nachvollziehbar, dass auch die Musikformate optimiert werden.
hr1 ist mit dem veränderten Musikformat aus meiner Sicht aufgewertet worden. Das nutzt allerdings wenig, wenn das Konzept – wie im vergangenen Jahr – schon nach wenigen Wochen oder Monaten wieder in Frage gestellt und aufgeweicht wird.
Wünschenswert wäre, dass der Hessische Rundfunk den jetzt eingeschlagenen Weg beibehält und auch hr1 und hr3 noch besser voneinander abgrenzt. Klar definierte Zielgruppen, entsprechend konsequent durchgezogene Musikformate und gute journalistische Inhalte könnten längerfristig das Rezept sein, um den privaten Mitbewerber Hit Radio FFH vom Marktführer-Thron zu stürzen.