Direkt nach Weihnachten hatte harmony.fm sein Musikformat geändert. Seitdem spielt der FFH-Ableger ausschließlich Titel aus den 80er Jahren. Das ist auf dem hessischen Radiomarkt vor allem auf UKW tatsächlich eine Marktlücke. Über DAB+ ist hingegen 80s80s seit dem 1. Dezember 2020 mit einem vergleichbaren Format am Start.
Doch nicht nur die Beschränkung auf eine Dekade hat sich im Musikprogramm von harmony.fm geändert. Unter dem Strich bietet der Sender nämlich jetzt eine deutlich größere musikalische Vielfalt als früher. Die Rotation wurde ausgebaut, sodass sich einzelne Titel nicht mehr so oft wiederholen wie früher.
Zudem zeigt harmony.fm – wenn auch zaghaft – den Mut, nicht nur die Songs zu spielen, die auch auf jeder anderen Radiostation laufen und die echten Musik-Liebhaber eher zum Ab- oder Umschalten animieren. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, der sich hoffentlich in entsprechenden Hörerzahlen niederschlägt.
Programm sollte ausgebaut werden
Was ich nach wie vor traurig finde, ist das auf die Zeit von 7 bis 18 Uhr, montags bis freitags, beschränkte moderierte Programm. Die Frühsendung sollte zumindest um 6 Uhr beginnen. Zudem ist es peinlich, dass es am Wochenende überhaupt keine moderierten Sendungen gibt.
In den Abendstunden ließe sich das Programm auch ohne Moderation aufwerten. Hier könnte harmonny.fm musikalische Specials anbieten – etwas mit Classic Rock, Dance Classics, Live-Musik, Maxi-Versionen und ähnlichem. Auch bei vergrößerter Rotation wird die Standard-Playlist langweilig, wenn sie rund um die Uhr läuft.
harmony.fm ist jedenfalls nach langer Zeit wieder einmal ein Lichtblick am hessischen Radiohimmel. Die letzten guten Programme aus meinem Heimat-Bundesland waren Main FM und Radio BOB!. Das gilt für beide Programme allerdings nur für die ersten Jahre ihrer Existenz. Später wurde die Musikauswahl konsequent verschlimmbessert. Bleibt zu hoffen, dass es harmony.fm nicht ebenso gehen wird.