Zattoo Österreich auf dem iPhone (Screenshot: SmartPhoneFan.de)
Zattoo Österreich auf dem iPhone (Screenshot: SmartPhoneFan.de)

Zattoo Österreich im Test

Wie berichtet habe ich nach vielen Jahren mein schweizerisches Zattoo-Abonnement aufgegeben. Ich habe den inhaltlich wirklich genialen Dienst einfach zu selten genutzt, als dass sich die auf 120 Schweizer Franken erhöhte Jahresgebühr noch lohnen würde.

Was mich allerdings auch gestört hat: Zattoo ist nur noch über VPN mit schweizerischer IP-Adresse nutzbar. Früher lief der Dienst auch mit deutscher IP. Dann hatte man eben das deutsche Programmportfolio anstelle des wesentlich umfangreicheren schweizerischen Angebots zur Verfügung.

EU-Regulierung als Nachteil

Hintergrund dieser für mich sehr ungünstigen Änderung ist die EU-Bestimmung, dass kostenpflichtige Streaming-Dienste zeitlich begrenzt auch bei einem Aufenthalt im EU-Ausland zugänglich gemacht werden müssen.

Seitdem bekommen Zattoo-Kunden immer das für das Ursprungsland ihres Accounts gedachte Angebot. Und da die Schweiz nicht zur EU gehört, ist das für die Eidgenossenschaft bestimmte Programmpaket eben nur mit schweizerischer IP zugänglich und über einen deutschen Internet-Zugang bleibt der Bildschirm dunkel.

70 statt 250 Programme

Nun habe ich mir einen für einen Monat kostenlosen österreichischen Zattoo-Zugang gegönnt. Hier sind nur rund 70 anstelle von etwa 250 Programmen verfügbar. Die TV-Sender aus Österreich und Deutschland, die ich in der Praxis nutze, sind aber alle an Bord.

Hier wird nun die EU-Regulierung zum Vorteil, denn ich kann mein österreichisches TV-Programm auch in Deutschland ohne VPN nutzen. Damit entfällt nicht nur ein potenzieller „Netzwerk-Flaschenhals“. Ich habe außerdem die Möglichkeit, Zattoo über StreamOn bei Deutschen Telekom und über den Vodafone Pass zu nutzen.

Der Österreich-Account hat auch Nachteile

Nachteil von Zattoo Österreich ist, dass es keinen kostenlosen Account gibt, über den sich das Angebot in SD-Qualität und ggf. auf öffentlich-rechtliche Programme begrenzt nutzen ließe. Die Replay-Funktion gibt es nur im knapp 15 Euro monatlich teuren Ultimate-Abo. Das ist auf Dauer natürlich zu teuer.

Auch wenn sich Zattoo Österreich bewährt, werde ich den Dienst nur dann buchen, wenn ich ihn wirklich nutze (in der Hoffnung, dass meine deutschen Zahlungsmittel dafür überhaupt akzeptiert werden). Zunächst freue ich mich über den vierwöchigen Gratis-Test.