Gestern Nachmittag bin ich nochmals zum südwestlichen Ende von Fuerteventura gefahren. Bis zum Leuchtturm Punto Jandia kenne ich die Strecke sehr gut. Erst am Sonntag war ich dort, um den Sonnenuntergang über dem Atlantik zu genießen. Aber in dieser Ecke der Insel gab es für mich noch Neuland zu entdecken.
Gut vier Kilometer nördlich des Leuchtturms Punto Jandia befindet sich der Leuchtturm Punta Pesebre. Dort war ich noch nie, weil die Straße dorthin in sehr schlechtem Zustand ist. Bisherige Versuche mit kleinen Mietwägen habe ich immer nach wenigen hundert Metern abgebrochen.
Dieses Mal bin ich mit einem SUV von VW unterwegs, der mir für solche Straßenzustände geeigneter erscheint. Auf der Schotterpiste gab es zwar tiefes Wellblech, aber ich habe es tatsächlich geschafft und so den südlichsten Punkt der Westküste von Fuerteventura erreicht.
Gute Aussicht und interessantes DX
Das Wetter war heute sehr gut. Wir hatten um die 30 Grad und blauen Himmel. So war die Sicht sehr gut und vom Leuchtturm Punta Pesebre konnte ich schön über weite Bereiche der Westküste von Fuerteventura schauen – inklusive der Bucht von Cofete, wo ich erst vor wenigen Tagen war.
Nicht nur die Aussicht war traumhaft. Auch das Autoradio hatte interessantes zu bieten. Konnte ich den öffentlich-rechtlichen portugiesischen Rundfunk RTP über Sender auf Madeira bereits im Norden von Fuerteventura hören, so war gestern Nachmittag zusätzlich Rádio Renascença auf 88,0 MHz zu empfangen.
Früher sendete diese Station auch auf Kurzwelle, sodass Rádio Renascença auch deutschen DXern ein Begriff sein sollte. Senderstandort der 88,0 MHz ist der Pico do Silva. Die Strahlungsleistung beträgt 44 kW. Der Empfang war sogar mit RDS möglich.
Zwischenstopp an mysteriöser Fluglandebahn
Vom Leuchtturm Punta Pesebre aus fuhr ich zunächst die kurze Strecke zum Rabo de Ratón. Von dort aus hat man einen noch besseren Blick auf die Westküste. Somit lohnte sich eine weitere Fotosession. Anschließend machte ich mich auf den Rückweg.
Ich hielt am Aeródromo Abandonado zum Fotografieren an. Dabei handelt es sich um eine Flugzeug-Landebahn, zu der es die wildesten Gerüchte gibt – etwa dass dieser Flugplatz eine Rolle gegen Ende des 2. Weltkriegs gespielt haben soll.
Weitere Zwischenstopps legte ich an den Stränden ein, zu denen man zum Teil tief die Klippen hinabklettern musste. Und auch dem kleinen Ort Purto de la Cruz, unweit des Leuchtturms Punto Jandia, stattete ich einen kurzen Besuch ab. Bislang bin ich hier immer vorbeigefahren.
Sonnenuntergang und Blick nach Gran Canaria
Es war mittlerweile nach 17 Uhr und ich wollte nicht wieder – wie am Sonntag – bei Dunkelheit die kurvenreiche Schotterpiste zurück nach Morro Jable fahren. So brach ich auf. Kurz vor der Stadt hielt ich aber nochmals an und ging Richtung Atlantik-Ufer, um von dort aus den Sonnenuntergang zu genießen.
Die Sicht war hervorragend, sodass man im Hintergrund sogar die Berge auf der Nachbarinsel Gran Canaria sah. Das war für mich auch ein erstes Mal. Während es von Corralejo aus keine Kunst ist, nach Lanzarote zu blicken, habe ich Gran Canaria noch nie zuvor von Fuerteventura aus gesehen.
Nun war es Zeit für das Abendessen in einer Pizzeria in Jandia, der ich in den vergangenen knapp drei Wochen einige Besuche abgestattet habe. Danach fuhr ich zurück nach Costa Calma, wo ich den Abend langsam ausklingen ließ.