Den gestrigen Tag habe ich im Nordwesten von Fuerteventura verbracht. Zum einen kamen die beiden Franks und ich während der Sendertour am vergangenen Samstag an einer Stelle vorbei, wo es offenbar ausgezeichnete Empfangsbedingungen Richtung Gran Canaria gibt. Das wollte ich mir nochmals etwas ausführlicher ansehen. Zum anderen war ich in dieser Gegend der Insel bisher noch nicht.
Los ging es nach dem Frühstück. Ich fuhr an La Pared vorbei Richtung Pájara, legte aber am Mirador Astronomico De Sica Sumbre schon den ersten Zwischenstopp ein, um zu fotografieren. Die Aussicht war hervorragend, sodass es sich gelohnt hat, anzuhalten. Bevor ich nach Pájara fuhr, machte ich noch einen Abstecher nach Ajuy. Das kleine Dorf ist das Gegenteil vom Nabel der Welt, hat aber einen schönen Strand.
So malerisch die Gegend auch ist: Baden sollte man hier nicht. Wie generell an der Westküste von Fuerteventura gibt es starke Strömungen, sodass der Ausflug ins kühle Nass lebensgefährlich ist. Wer Baden möchte, sollte daher in jedem Fall zur Ostküste fahren – etwa hierher nach Costa Calma oder auch in den Süden nach Jandia und Morro Jable.
DX in den Bergen
Nördlich von Pájara, entlang der FV-30, wurde es dann DX-technisch interessant. Am Mirador del Risco de las Peñas legte ich einen weiteren Stop ein. Hier war nicht nur die Aussicht traumhaft. Ich konnte auf UKW und DAB+ auch zahlreiche Radiostationen aus Gran Canaria und sogar Teneriffa empfangen.
Hier würde sich ein längerer Aufenthalt lohnen. Ein kompletter Bandscan würde wohl mehrere Tage Zeit in Anspruch nehmen. Allein auf UKW 101,1 MHz waren drei verschiedene Programme zu hören: zwei spanische Stationen und Mix Radio, direkt vom Edificio Mercurio in Playa del Ingles auf Gran Canaria.
Weiter in den äußersten Nordwesten
Nun fuhr ich an Betancuria vorbei nach Tefia und von dort aus nach Los Molinos. Der Ort liegt direkt am Atlantik, eines der Restaurants hatte sogar geöffnet und vor allem der kleine Hafen war sehenswert. Wohnen oder auch nur übernachten würde ich hier nicht, denn es gibt nicht einmal Mobilfunk. Ansehen sollte man sich das aber schon, wenn mal in der Nähe ist.
Nun habe ich noch El Cotillo angsteuert, quasi das nordwestliche Ende der Insel. Hier ist die Infrastruktur schon deutlich besser und ich hatte fast schon überlegt, eines der Restaurants anzusteuern. Allerdings sind es von El Cotillo fast eineinhalb Stunden zurück nach Costa Calma, sodass ich dann doch lieber zurückgefahren bin.
Radio von Lanzarote
Konnte ich südlich von Betancuria Radiostationen von Gran Canaria und Teneriffa empfangen, so kamen im Nordwesten von Fuerteventura die Programme von Lanzarote gut herein. Das gilt für die deutschsprachigen Stationen Radio Europa und Atlantis FM genauso wie für das englischsprachige Monster Radio.
Erstmals hatte ich auch die Möglichkeit, Can and More, das neben Hola FM zweite deutschsprachige Programm auf Fuerteventura zu hören. Die Frequenz 98,5 MHz ist allerdings stark interferenzbelastet. Dazu sendet Can and More mit viel zu geringer Modulation, sodass der Sender nicht wirklich gut zu empfangen ist.
Rückweg nach Costa Calma
Gegen 17.30 Uhr trat ich die Rückreise nach Costa Calma an. Schade dass ich es nicht mehr bis nach Majanicho und von dort aus nach Corralejo geschafft habe. Dann hätte ich den gesamten Teil des Nordens von Fuerteventura, den ich noch nicht kenne, besucht. Aber aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben.
Um 18.45 Uhr war ich wieder „zuhause“. Ich steuerte eine Pizzeria an, von der ich wusste, dass sie – anders als viele andere Restaurants – montags keinen Ruhetag hat. Mittlerweile hatte auch auch richtig Hunger, auch wenn ich mir unterwegs ein Eis gegönnte habe. Der Tag hat sich in jedem Fall gelohnt. Die Stunden im Nordwesten der Insel haben Spaß gemacht.