Am 26. Oktober 2019 ist Radio Austria anlässlich des österreichischen Nationalfeiertags auf Sendung gegangen. Vor wenigen Tagen konnte der Sender seinen ersten Geburtstag feiern. Ich hatte den Sendestart seinerzeit auf Maui verfolgt und ich hatte große Hoffnungen in das Projekt.
Gewünscht hätte ich mir, dass der Claim „Der Sound Deines Lebens“ einen höheren Anteil an Classic Hits bedeutet. Stattdessen ist die Musikfarbe von Hitradio Ö3, dem unangefochtenen Marktführer auf dem österreichischen Radiomarkt, viel zu ähnlich.
Verpasste Chance
Heute sehe ich Radio Austria eher als eine verpasste Chance, eine Marktlücke zu besetzen, die der ORF nur im Großraum Wien – eben mit dem Regionalprogramm Radio Wien – ausfüllt. Ich vermisse es, dass der Sender mir Gründe dafür gibt, das Programm einzuschalten.
Warum sollte ich eine Ö3-Kopie hören, die noch dazu in vielen Regionen Österreichs eine schlechtere Frequenzausstattung hat? Immerhin hat Radio Austria im August nicht nur die Frequenzen von Antenne Tirol übernommen, sondern mittlerweile auch die im Frühjahr abgeschalteten Sender in Tirol und Vorarlberg wieder aufgeschaltet.
Start auf DAB+
Um die technische Reichweite zu erhöhen, wäre ein Sendestart auf DAB+ wünschenswert. Ein Start im österreichischen Bundesmux wäre eine Win-Win-Situation. Digitalradio Österreich könnte damit werben, das bundesweite Privatradio an Bord zu haben. Radio Austria könnte seine technische Reichweite ausbauen.
Bleibt zu hoffen, dass der Sender auch programmlich künftig noch etwas mehr bietet. Immerhin hat man recht schnell eingesehen, dass das Duo Fellner und Klausnitzer für die Morning Show doch etwas zu sehr aus der Zielgruppe herausgewachsen ist. „Good Morning, Austria“ mit Alex Nausner ist wiederum durchaus hörenswert.